Europäischer Monat der Fotografie Berlin

Durch die Nacht

Von der Sehnsucht nach Auflösung in tausend Pixel

Galerie Ina Köhler

Sebastian Klug: Ohne Titel
2008 © Sebastian Klug
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Ein junger Mann unterwegs durch das Berlin der Nacht: hippe Bars, inoffizielle Partys, dunkle Straßen. Was er sieht, hält er mit dem Handy fest. Manche erreichen zwar mittlerweile eine erstaunliche Bildqualität, aber Sebastian Klug hat sich bewusst für eine grobkörnige Ästhetik entschieden. Das starke Bildrauschen und die extremen Farbkontraste transportieren eine eigene Sprache. Die Bilder spiegeln die wie nebenbei festgehaltenen Situationen in einer Weise wider, die der Wahrnehmung entspricht: flüchtig, unfokussiert, verschwommen. Der Betrachter taumelt mit in einem Rausch aus leuchtenden Farben und dunklen Schemen. Klug versteht sich als Fotograf, aber auch als Teil des Geschehens. Wie seine Protagonisten ist er ergriffen von der Trunkenheit des Augenblicks, dem Ausnahmezustand Nacht, der Sehnsucht nach Auflösung in tausend Pixel. Er zeigt Menschen und Szenen distanzlos und sehr direkt. Das Ergebnis ist dennoch erstaunlich malerisch, atmosphärisch dicht, manchmal fast allegorisch.

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