Eines der Bilder zeigt Talibankämpfer, die trotz ihres Siegs misstrauisch, wütend und orientierungslos wirken – verletzlich und gerade deswegen gefährlich. Ein anderes Bild zeigt einen ukrainischen Soldaten, in dessen leerem Blick die ganze Unfassbarkeit des Krieges liegt: Die Fotografin Johanna-Maria Fritz war im Frühjahr 2022 eine der ersten ausländischen Fotojournalist*innen in dem überfallenen Land und fotografierte unter anderem in Butscha, Charkiw und dem Donbas.

In einer umfangreichen Ausstellung im Willy-Brandt-Haus wurden diese Fotografien bereits präsentiert und sind nun im Rahmen des EMOP Berlin 2023 erneut zu sehen. Denn Fritz’ Aufnahmen beweisen, dass sich Dokumentation und Ästhetik nicht ausschließen und dass Schönheit das Schreckliche akzentuiert. Sie sind moderne Ikonen.