Der chinesische Fotokünstler Cai Dongdong hat in den letzten Jahren mit seinen eigenwilligen Arbeiten auf sich aufmerksam gemacht: Er befragt eigene und angeeignete Fotografien nach ihrem Aussagegehalt und versucht diesen zu unterlaufen bzw. zu erweitern. Dazu bedient sich Dongdong einer Reihe von Strategien wie der partiellen Bearbeitung der Bildoberfläche, der Faltung, der Collage oder auch der des Arrangieren von Bildern mit anderen Gegenständen. Mit all dem betont er die Objekthaftigkeit fotografischer Prints und macht deutlich, welches Potenzial zur Bedeutungsumformung ihnen als Material innewohnt.

Mit der Ausstellung unternehmen die Kurator*innen Yasmine Benhadj-Djilali und Michael Schäfer den Versuch Cai Dongdongs Sicht auf das Medium der Fotografie (die er in vielen seiner Arbeiten thematisiert) lesbar zu machen. Da die Mehrzahl seiner appropriierten Motive aus der Zeit ab 1950 bis zum Ende der Kulturrevolution 1976 in China stammen, gibt Obstacles auch einen tieferen Einblick in die spezielle Haltung des Künstlers zur Geschichte seines Landes im späteren 20. Jahrhundert.