Paesaggi / Landschaften
Fotografien von Mario Arca
Laufzeit: 9.9. - 12.11. 2006
Die Café Aroma Photogalerie Berlin und Su Palatu, das kulturelle Forum für Fotografie in Sardinien, (Italien) stellt " micromakro" vor , ein Projekt, das den Austausch zwischen Fotografen, verschiedenen Kulturen und der Jugend fördern soll. Eine gute Gelegenheit, um Sardinien als Teil Europas bekannt zu machen und um den Künstlern Anreize zu geben, die regionalen Grenzen zu überschreiten.
Die Landschaft ist sicherlich ein Thema, mit dem sich ein Fotograf, der auf einer Insel geboren ist, häufiger und mit einem größeren Interesse auseinandersetzt. Nicht nur wegen der besonderen landschaftlichen Beschaffenheit, wegen der erzwungenen Abgeschiedenheit, die sich aus der Insellage ergeben hat, der Trennung von dem Kontinent, umgeben von dem Meer, das auch die übrige Welt auf Distanz hält. Vielleicht gibt es keinen bestimmten Grund und kein klares Motiv, und wenn es jemals etwas gab oder etwas gibt, entzieht es sich fortwährend, lässt sich nicht einfangen, lässt sich nicht fokussieren. Diese Erinnerung an die Grenze, an diese vage Linie am Ende des Horizonts, die alles umfängt, einschließt und zugleich auch ausschließt, sie leitet hin zu einer intensiven Rückbesinnung, zu den Ursprüngen, zu den Wurzeln, zur Identität. Oft erklärt, hie und da stark hervorgehoben, aber immer verschwindet sie im Nebel der Ungewissheit. Die Fotografien von Mario Arca bewegen sich auf diesem Frage-Horizont. Eine gewissenhafte Übung, um, genau fokussiert, auch die kleinsten Details wiedergeben zu können.
Der Blick, der offenkundig darauf begierig ist, Gewissheit zu erreichen, Orte und Landschaften zu erkunden, die von den Vorfahren erzählen, erzählen von der Erde und den Felsen, die von einer Jahrtausende währenden Geschichte zu berichten wissen. Vor allem versucht er, das grelle Licht der mediterranen Sonne einzufangen und folgt dabei den Spuren seiner Lehrmeister in der Fotografie wie Luigi Ghirri und Giovanni Chiaramonte, die ihm seit den 70iger Jahren Vorbilder waren und deren Spuren sich in seinen Werken offensichtlich wieder finden.
Mario Arca
1960 geboren in Sardinien. Fotograf und leidenschaftlicher Forscher im Bereich der Volkskultur des Landes. Seine Veröffentlichungen: Paesi di collina, Sassari 1985; Il selvatico nelle tradizioni sarde, Sassari 1988; La cavalcata sarda, Sassari 1992; Guida della Provincia di Sassari, V.M. 2001; La strada felice, Su Palatu, Villanova M. 2005; La strada felice, Italienisches Kulturinstitut, London 2006.
 Soltanto tu / Immer nur Du
Fotografien von Giulia Sale
Laufzeit: 18.11. 2006 - 28.1. 2007
Identität: ein viel gebrauchtes und oft missbrauchtes Wort, verwendet in allen Bereichen des kulturellen Lebens, in der Wirtschaft, der Politik, im persönlichen Bereich. Gebraucht als wahrhaftige oder als vermutete Eigentümlichkeit, die ein sehr starkes, spezifisches und determinierendes Charakterisierungselement bezeichnet. Ein schwer umschriebenes Untersuchungsfeld ist es, Identität zu definieren, sei es reell oder fiktiv, und der Beschreibung des Subjekts und dessen Identifizierung scheint es dienlich zu sein, auf eben das Verschwinden des Subjekts zurückzugreifen, das durch Objekte und Zeichen gekennzeichnet wird. IMMER NUR DU, Worte, die eine unumstößliche Einzigartigkeit bezeichnen und betonen, ist der Titel der Arbeit, unter dem zwei verschiedenartige Serien von Selbstporträts vorgestellt werden, die auf die Fähigkeit und den Willen des Betrachters zurückgreifen, die Realität und ihre Symbole wahrzunehmen und zu deuten. Zehn Selbstporträts in Form von fotografischen Stilleben stellen zehn verschiedene literarische Figuren vor, die durch scheinbar "willkürlich" gewählte Objekte dargestellt werden, die ihre Identität definieren sollen. Ein Spiel, bei dem die Identität der Person aus der Literatur, des Autors und derjenigen, die die Objekte ausgewählt haben, sich überlagern und überschneiden in einem Prozess der Interpretation und der Identifikation. Zehn Selbstporträts, auf denen zehn verschiedenartig gekleidete Individuen sich dem Objektiv des Fotografen präsentieren; in den verschiedensten Stellungen und in variierender Umgebung, mit bedecktem Gesicht, unkenntlich gemacht durch ein weißes Blatt, hinter dem sich das Element verbirgt, das vielleicht die Erkenntnis des Blicks erlaubt.
Giulia Sale
Fotografin und Künstlerin. Lebt in Sassari. Unter den vielen Ausstellungstätigkeiten sind zu erwähnen: Der 1. Preis für Fotografie bei der Biennale für Nachwuchskünstler, Sassari 1986; Identità e Traiettorie, Gavoi 1988; 18 Senza, Sassari Padiglione ISOLA 1990; Sette artisti sassaresi, Turin 1991, Europa-Amerika. 360 e-venti Rom New York 1994; Aperto Italia '97, Trevi Flash Art Museum 1997; Atlante, Masedu Sassari 1999; Sardinia felix, Tortolì 2000; Blooming, Su Palatu Villanova M. 2002; Il riflesso, il dubbio, la minaccia, Convento di Morsiglia, Bastione de France, Portovecchio (Corsica); Identità in prestito, Cittadella dei Musei Cagliari; Dans le dèsert, Galerie Artèfact, Cannes (Frankreich) 2005; La strada felice, Italienisches Kulturinstitut, London 2006.
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