Die persönlich - spezifische Sicht zweier Bildautoren mit ganz unterschiedlichen Konzepten und Herangehensweisen greifen dieses Thema auf und gestalten es, sich gegenseitig ergänzend oder im Spannungsfeld darstellend.
Stiller Protest zeigt Gesichter, die von sozialer Notlage, Fatalismus oder Hilflosigkeit gezeichnet sind. Der aufmerksame Bürger erkennt sie als Produkt dieser Gesellschaft. Andere Bilder zeigen den einfallsreichen Protest auf der Str. , in der Öffentlichkeit. So unterschiedlich die Bildaussagen auch sind, sie eint die Unzufriedenheit der Bürger mit kritikwürdigen Erscheinungen dieser Zeit. Die fotografische Verdichtung der Bildaussagen, das Wesentliche, das Beispielhafte stehen im Mittelpunkt, nicht die Darstellung von Ereignissen. So verschmelzen durch unterschiedliche Darstellungs- und Ausdrucksformen des Protestes Symbole, Ausdrücke, Losungen, Fahnen, Gesten mit ihren Anlässen, Orten und Aussagen in einer beachtlichen Vielfalt.
Sie erheben den Anspruch, nicht nur passiv nachzudenken, sondern auch als Chance zur Veränderung zu verstehen.
R. Denner, M. Görner, 13. 6. 2006
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Obdachlos, Kalle, 2004, E.Rinck |
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