Kiyoshi Niiyama »Transfigurationen«
»subjektive fotografie« aus Japan
Laufzeit: 14.9. bis 15.11.2006
Die von Otto Steinert als Fotograf, Ausstellungsmacher und Lehrender entscheidend geprägte »subjektive fotografie« steht auch in ihrer typisch deutschen Ausprägung, mit ihrer oftmals so düster und schwer wirkenden Bildsprache, nicht so singulär in der Geschichte der Fotografie, wie es oft dargestellt wird. Auch bei dem von Steinert hoch geschätzten japanischen Fotografen Kiyoshi Niiyama finden sie sich wieder, die harten Schwarzweißkontraste, die dominierenden schwarzen Flächen, die individuelle Sicht auf die Welt und das künstlerische Selbstbewusstsein der Fotografie. Die durchaus verwandten Kriegsfolgen für Deutschland und Japan finden auch in der Fotografie ihren Widerhall: Experimente ohne Experimentierfreude, Bilder ohne den optimistischen Glauben an die Technik. Allerdings zeigen die Landschaftsaufnahmen Niiyamas - als asiatische Komponente - einen gefühlten Einklang mit der Natur, der deutschen Vertretern gemeinhin fehlt. Mit der Entdeckung eines der wichtigsten japanischen Fotografen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erleben wir auch ein längst vergessenes Japan - vor dem Siegeszug der Globalisierung, vor den Reinraumbedingungen der Jetztzeit.

Karen Stuke - Opera Obscura
Laufzeit: 17.11.2006 bis 17.1. 2007
Theaterfotografie ist schnell und hektisch. Alle wollen stets nur das eine: das ganze Stück in einem Bild. Aber wenn die Pressebilder dann vorliegen, ist für alle zu wenig zu sehen: für die Schauspielerin von Ihrem Ausdruck, für den Regisseur von seiner Figurenkonstellation, für den Bühnenbildner von seinem Bühnenbild. Dem Fotografen gefällt die Auswahl nicht und der Ausschnitt in der Zeitung ist sowieso eine Unverschämtheit. Das ganze Stück in einem Bild - eine Utopie. Aber es geht. Man muss nur Geduld haben. Die Geduld und Zeit einer Lochkamera. Eine bestechende Idee: Vorhang auf - Verschluss auf, Vorhang zu - Verschluss zu. Aktfotografie mit besonderen Qualitäten. Die Fotografin Karen Stuke hat für ihre Arbeit »Opera Obscura« mit dem bekannten Bühnenbildner Gottfried Pilz zusammengearbeitet. Die Langzeitaufnahmen aus diversen Opernhäusern zwischen Berlin und Paris zeigen zwangsläufig nicht die ach so schönen verweile-doch-Momente. Vielmehr stellen sie die ganze Künstlichkeit des Theaters dar. Die Kamera vereinigt in ihrem Bild die Summe aller Farbeindrücke. Bewegungen verwehen. Geist und Seele der Inszenierung verschmelzen.
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Kiyoshi Niiyama »Transfigurationen«
»subjektive fotografie« aus Japan |
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Karen Stuke - Opera Obscura
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