Es war einmal: Zeit
Fotografien von Martin E. Kautter
Einmal danach gefragt, welche Rolle bei seiner Arbeit die Vergänglichkeit spiele, antwortete er: "Sie gibt mir den Anlass." Martin E. Kautter verweigert sich den Moden und Effekten, der Vordergründigkeit von Abbild und Mitteilung, all den Posen, hinter denen wir uns gern verbergen. Er fotografiert aus einer Demut heraus, die um unsere Zerbrechlichkeit weiß, das Unwiederholbare. Und so sind seine Bilder eine Feier des Lebens und Trauerarbeit zugleich.
Seine Motivauswahl ist weit gespannt. Im Zentrum der menschliche Körper, in Gänze und im radikalen Ausschnitt. Die Sexualität. Das Gesicht. Die Jugend, nur ein Augenblick. Bekannte Künstlerkollegen aller Sparten, Blumen, das Blühen und Verblühen, in Langzeitstudien Liebhaber und Freunde, und schließlich sein Vater, im Leben und im Tod.
River Dillon:
Dornenmänner und andere Porträts
River Dillon arbeitet mit der Technik des "Übereinanderlegens". Er nimmt das Negativ eines Fotos, zum Beispiel eines Kaktus oder einer Distel, und klebt es auf das Negativ eines Porträts einer Person. Durch diese Zusammensetzung werden traumhafte Gestalten zu Monstern transformiert. Die mit Stacheln und Dornen versehenen Menschen besitzen dank ihrer Schönheit die Kraft der Verführung, die beim Berühren allerdings verletzend ist. Ein Teil dieser Ausstellung zeigt eine neue Entwicklung: die Menschen mit metallischen Dornen, inspiriert von verschiedensten Berliner Szenen, wie SM, Gothik, Punk oder Skin.
Gezeigt werden auch Bilder aus anderen Serien wie die Vogel- und die Schlangenmänner.
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Albrecht Becker, 1997,
c. Martin E. Kautter |
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River Dillon, Davis mit Dornen,
2002, c River Dillon |
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