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Miron Zownir ist einer der radikalsten Fotochronisten der Gegenwart, der die Realität gesellschaftlicher Verwerfungen in schonungslosen Schwarzweißfotografien aufzeigt. Die BrotfabrikGalerie präsentiert erstmals in Berlin eine Auswahl des fotografischen Frühwerks des deutsch-ukrainischen Künstlers. Zu sehen sind Bilder aus London, San Francisco, New York, Chicago, New Orleans, die zwischen 1978 und 1983 entstanden sind und Außenseiter*innen der Gesellschaft zeigen.
Während Empathie für die Abgebildeten kontinuierlich spürbar bleibt, verdeutlichen Zownirs Begegnungen mit den „Unsichtbaren“ auf den Straßen in einer filmischen Bildsprache die lethargische Trostlosigkeit ebenso wie die Selbstbehauptung ihres (körperlichen) Daseins unter menschenunwürdigen Verhältnissen. Er verweist auf die Diversität der Gesellschaft, auf diejenigen, die dicht am Rand stehen, und zeigt eine Bildwirklichkeit auf, die in ihrer bedrückenden Weise zugleich ermutigen, die gesellschaftlichen Zusammenhänge zu erkennen und zu verändern. Zownirs zeitlose Bilder offenbaren die Begleiterscheinungen von Kapitalismus und rütteln an dessen Fundamenten.