Enver Hoxha, stalinistischer Diktator Albaniens, herrschte von 1945 bis 1985 mit Grausamkeit über die hungernde Bevölkerung des Landes und führte Albanien in völlige politische und wirtschaftliche Isolation. Mit seiner Familie lebte er in der über 4000 Quadratmeter großen Vila 31, die 1974 für ihn in einem gesicherten Gebiet Tiranas gebaut wurde. Bis zum Sturz des Regimes 1991 lebte die Familie weiterhin dort. Auch danach waren die Räume unzugänglich und wurden nur für seltene Regierungsveranstaltungen genutzt. Sie blieben größtenteils unberührt und gaben einen unverfälschten Einblick in das Leben der Familie des Diktators.

Die 2019 entstandenen Fotografien von Philipp Funke dokumentieren die Villa in einem Zustand, der die Präsenz der Diktatorenfamilie spürbar macht. Durch die sorgfältige Erfassung von Situationen gelingt es den Bildern, die Kraft der Räume und damit den Charakter ihrer ehemaligen Bewohner*innen zu transportieren.

2023 wurde die Villa an eine französische Stiftung übergeben, die das Gebäude für öffentliche Zwecke und künstlerische Programme umbauen lässt.