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Wie kaum ein anderes Berliner Bauwerk symbolisiert die Mauer den gewaltsamen Eingriff in menschliche Beziehungen, und zugleich den Willen zur Überwindung von Distanz, um Nähe (wieder)herzustellen und zu erhalten – um in Berührung zu bleiben. Die Mauer war Ausdruck eines Systems des Abstand- und Fernhaltens schlechthin, subtil ausgebaut, über Jahrzehnte perfektioniert, um zu trennen oder um Berührung zu erschweren oder sie zu kontrollieren. Die Berliner Mauer trennte von einem Tag auf den anderen ganzen Familien, Freund*innen, Liebespaare. Sie zerteilte eine pulsierende Metropole in zwei voneinander abgeschirmte Hälften.
Generationen von Fotograf*innen, deren Werk im Landesarchiv Berlin verwahrt wird, haben sich mit dem Kernanliegen alles Menschlichen – nämlich sich nahe zu sein, sich zu berühren – auseinandergesetzt. Ihre Aufnahmen zeigen Leid und Hilflosigkeit, ebenso wie absurde Momente der Gewöhnung ans Ungewöhnliche.