Fotografie hat die Kraft, einen Raum zu schaffen, in dem unterschiedliche Blickwinkel aufeinandertreffen. In ihren Arbeiten lädt Viviane Sassen die Betrachter*innen ein, ihre eigenen Geschichten und Assoziationen in die Bilder einzubringen und so zu Ko-Schöpfer*innen eines zutiefst persönlichen künstlerischen Prozesses zu werden. Aus einer Position der Verletzlichkeit heraus öffnet sie sich der Mitwirkung durch Besucher*innen.

„Ich kann meine Faszination für Formen nicht wirklich erklären, aber sie hat damit zu tun, wie mein Gehirn funktioniert. Ich verwandle drei Dimensionen in zwei. Schon immer hat mich fasziniert, mit Perspektiven zu experimentieren. Als Kind habe ich Spiele gespielt, bei denen ich erst ein Auge schloss und dann das andere, um zu sehen, wie sich die Sicht verändert. Körperformen und die skulpturalen Aspekte des Körpers haben mich immer interessiert. Ich stand oft vor dem Spiegel mit einem großen Handtuch, schuf neue Formen, die ich in meinem Kopf speicherte und die ich heute in meiner Arbeit verwende. Diese Art des Sehens habe ich als Technik in die Fotografie eingebracht“, erklärt Viviane Sassen.