Der EMOP Berlin – European Month of Photography ist das größte biennale Festival fotografischer Bilder in Deutschland. Museen, Ausstellungshäuser, Gedenkstätten, Archive, Sammlungen, Bibliotheken, Kulturinstitute, Universitäten, Kunstakademien und andere Ausbildungsorte im Bereich Fotografie, kommunale sowie private Galerien und Projekträume aus Berlin sind – zusammen mit den ausstellenden Künstler*innen – die entscheidenden Akteur*innen dieses offen gehaltenen Festivalformats.
Fotografie ist das entscheidende Bildmedium der Gegenwart und prägt wie kaum ein anderes Medium unsere Gesellschaft. In rund 100 Ausstellungen bietet der EMOP Berlin daher den Besucher*innen die Möglichkeit, die Fotografie immer wieder neu kennenzulernen und das Wissen um die Bilder und ihre Wirkmechanismen zu vertiefen.
Zugleich gibt der EMOP Berlin aktuellen Diskursen rund um das Medium Raum und Richtung. Dafür stehen die EMOP Opening Days mit ihrem dichten Programm an Talks, Paneldiskussionen, Buchpräsentationen etc. Hier werden die drängenden Fragen rund um die Fotografie diskutiert und die unterschiedlichen Szenen Berlins, Europas und international in Kontakt und Austausch gebracht.
Darüber hinaus führt während des gesamten Festivalmonats ein umfangreiches Rahmenprogramm durch alle Stadtteile Berlins. Hier zeigt der EMOP Berlin die gegenwärtige Bandbreite des internationalen fotografisch-künstlerischen Schaffens und wie es in den Galerien, Institutionen und zahlreichen Projekträumen verhandelt wird.
Mit dem EMOP Berlin hat sich Berlin zum zentralen Ort der Debatte über die sozialen und künstlerischen Gebrauchsweisen der Fotografie entwickelt, die wir mit unserem Festivalformat bündeln und Ihnen immer wieder neu vorstellen möchten.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Jurystatement zum EMOP Berlin 2025
„Mit dem EMOP Berlin 2025 kommt das Fotofestival mehr denn je in der Stadt an“, resümiert die Berliner Bildende Künstlerin und Professorin für Fotografie, Wiebke Loeper, die gut 170 Einreichungen, aus denen die Jury exakt 100 Ausstellungen für die kommende Festivalausgabe ausgewählt hat. Nie zuvor haben so viele Fotograf*innen und Künstler*innen, kommunale und private Galerien sowie Projekträume und die großen (Museums-)Institutionen Ausstellungsprojekte eingereicht, die im Frühjahr 2025 zu großen Teilen kostenfrei und über alle Bezirke der Stadt verteilt zu sehen sein werden. Besonders freut die Jury, dass viele Ausstellungsorte zum ersten Mal mit dabei sind. So können Besuchende ausgehend vom zentralen Festivalstandort in die Stadt ausschwärmen, um nicht nur die Fotografie in ihrer ganzen Bandbreite kennenzulernen, sondern auch, um neue Orte der Kunst und Kultur zu entdecken. Wie die Fotografie selbst als demokratisches Medium, gibt sich das Festival damit erneut „extrem unelitär”, konstatiert der Berliner Galerist Thomas Fischer.
Mehr als 80% der eingereichten Projekte bezogen sich auf das vom Festivalteam ausgelobte Leitmotiv was zwischen uns steht, mit dem speziell gegenwärtige Konfliktlagen in den Blick genommen werden sollen. Ohne sich zwingend dokumentarfotografischen Fragestellungen im künstlerischen Feld verpflichtet zu sehen, widmen sich viele Projekte erneut politischen Fragestellungen wie der Klimakrise, der Stadtbaupolitik, Unrechtsregimen und den gegenwärtigen Kriegen, speziell dem russisch-ukrainischen Krieg. Einen weiteren Schwerpunkt bilden experimentelle fotografische oder fotografie-basierte Verfahren, sei es durch eine Auseinandersetzung mit den im Verschwinden begriffenen analogen Techniken oder durch die Anwendung neuerer und neuester Technologien wie KI. Auch in den vielen geplanten diskursiven Veranstaltungen während des Festivals können die Besuchenden gerade diese neuen Verwendungsweisen des Fotografischen intensiv kennenlernen und entdecken.
Insgesamt fällt auf, dass die Anzahl der nationalen und internationalen Künstler*innen, die in der Stadt leben und arbeiten, nach wie vor sehr hoch ist. Die Jury erlebt dies als Bereicherung, merkt aber an, dass die institutionellen Hürden für die zeitgenössische künstlerische Fotografie noch immer hoch sind.
Angesichts der zunehmenden Verbreitung und Bedeutung von fotografischen Bildern in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Kontexten sind es Festivals wie der EMOP Berlin, die den Fragen, die das Medium aufwirft, eine wichtige Bühne bieten. In jedem Fall wird die kommende Ausgabe des EMOP Berlin somit erneut ein Festival, das Auskunft gibt über „ein Medium im Wandel“ und über „ein Medium, zu dem wir uns selbst permanent neu in Beziehung setzen“ (Akinbode Akinbiyi).
Jury EMOP Berlin 2025: Akinbode Akinbiyi (Bildender Künstler, Berlin), Thomas Fischer (Galerist, Berlin), Wiebke Loeper (Bildende Künstlerin und Professorin für Fotografie, Berlin und Potsdam), Maren Lübbke-Tidow (Künstlerische Leitung, EMOP Berlin) und Mira Anneli Nass (Kunsthistorikerin und Fototheoretikerin, Bremen)
Netzwerk. Berlin und seine europäischen Partner
Der EMOP Berlin ist Mitglied des European Month of Photography (EMOP), ein europäisches Gemeinschaftsprojekt, dem die Fotofestivals in Brüssel, Lissabon, Luxemburg und Wien angehören. Ziel ist es, die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zu fördern, die internationale Fotoszene zu stärken, den Austausch von Informationen und Erfahrungen zu intensivieren und junge Künstler*innen zu unterstützen.
Teilnahmebedingungen für den EMOP Berlin
Am EMOP Berlin können Museen, Kulturinstitutionen, Projekträume und Galerien aus Berlin teilnehmen, die sich in professioneller Weise mit Fotografie beschäftigen. Fotograf*innen, die am EMOP Berlin mit ihrer Arbeit teilnehmen möchten, können dies nur tun, wenn sie über einen Ausstellungsraum verfügen bzw. mit Institutionen kooperieren. Die nächste Ausgabe des EMOP Berlin findet im März 2025 statt. Der Open Call zur Teilnahme endete am 31. Juli 2024. Wir bedanken uns für die zahlreichen Einreichungen.
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