Die Ausstellungen
Grit Schwerdtfeger: "Distanz"
Sie hält immer gebührenden Abstand. Wenn Grit Schwerdtfeger sich ihren Motiven nähert, dann mit jener Zurückhaltung, die ihren Ausdruck in sicherer Entfernung findet. Orte und Menschen bleiben unberührt, ganz in ihrem Element. Der fotografische Akt ist kein Eingriff. Und weil sie vor allem aus der Distanz die perfekte Perspektive findet, öffnet sie uns den Blick für komplexe Situationen, für soziale und urbane Zusammenhänge. (...) In ihrer aktuellen Fotoserie konzentriert sich Schwerdtfeger auf Schauplätze der Freizeitkultur: Strand, Thermalbad, Park und Aussichtsplattform.(...) Heiter, melancholisch und nicht selten lakonisch erinnern ihre Bilder an vergangene Freizeitvergnügen und lassen erahnen, dass auch zukünftige Urlaubstage von ähnlicher Art sein werden. Zwischen Erwartung und Erinnerung also bleibt ihre Kunst in der Schwebe. Die Folgen sind ganz gegenwärtig. Jetzt ist Sehenszeit. ( Kristina Tieke)
Claudio Hils: "Industrie_Zeit_Raum"
Es scheint, als müsse die Stadt [Friedrichshafen], um die es geht, um ihr Gedächtnis ringen, und mit ihr das Gedächtnis, das sich willkürlich abgelegt hat in spärlich erhaltenen Relikten und Formen, die ausnahmslos Spuren eines zwiespältigen Erbes aufweisen. (...) Die Stadt, um die es geht, wurde völlig zerstört. Aus den industriellen Koordinaten ihres Aufstiegs und Falls haben sich bis in die Gegenwart jene Markennamen ins kollektive Gedächtnis eingebrannt, die von Licht und Schatten gezeichnet sind. Dornier, Maybach, Zeppelin. (...) Es galt bekanntlich die hybride Version, nichts Geringeres als die Welt zu erobern, ein Expansionsdrang, der wenig später mit militärischen Mitteln eingelöst wurde. Die Rüstungskonzerne standen der Diktatur zu Diensten und die Folgen waren verheerend, nicht nur für die Stadt.
( Christoph Schaden)
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Galerie J. J. Heckenhauer |
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Brunnenstr. 153
10115 Berlin
Tel. (030) 44 03 11 45
Öffnungszeiten:
Di - Sa 12 - 18 Uhr
und nach Vereinbarung
Fahrverbindung:
U 8, Ausgang Bernauer Str.
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