Rattenhausen

Aus der Serie Territorien

Sabine Wild

Seit zehn Jahren fotografiere ich Käfige: die Serie Territorien. Mir geht es um die Architektur der inszenierten Räume und ihre auf Natur verweisenden Requisiten. Aktuell widme ich mich den Käfigen für Ratten, von denen diese Bildserie handelt: Rattenhausen.

Wie werden tierische Lebensräume dort nachgebildet? Wie fügen sich die Käfige in die Einrichtung von Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche, wie grenzt sich Menschliches und Tierisches voneinander ab? Verzahnt es sich?

Menschen teilen Möbel mit Ratten – unterm Tisch ein Freigehege, unterm Sofa ein Versteck. Manche verzichten auf einen Raum, damit die Ratten sich frei bewegen können. Käfige sind Erlebniswelten für die kleinen Freunde. Papprollen, Abflussrohre, Brotkörbe, Stoffreste, Büsche, Seile bieten ihnen ein fantasievolleres Heim als es manche menschlichen Bewohner für sich selbst gestalten.

Rattenfreundin Gerda N.: „Hier ist das Schlafhaus: der beste Aussichtsplatz der Welt. Man kann sich hier in noch eine Hängematte kuscheln und die Menschen beobachten!“