Zwei Häuser eines Herrn

Ľubo Stacho, Monika Stacho

Das Projekt stellt in Form von Diptychen Interieurs jüdischer Synagogen und christlicher Kirchen jeweils in einer Gemeinde in der Slowakei vor. Sie sind ein Beweis für den Fluss der Zeit und den Verlust des Interesses am kulturellen Erbe – in der Gestalt zerstörter Häuser oder sinnentleerter Gebäude, die ihrer ursprünglichen Funktion beraubt wurden. Die Bilder sprechen von dem moralischen Vakuum, das an die Stelle von religiösen und kulturellen Traditionen getreten ist. Die jüdische Gemeinde in der Slowakei war nach dem Zweiten Weltkrieg stark dezimiert und ist mittlerweile nahezu verschwunden. Ziel der Ausstellung ist es, auf die gemeinsamen jüdisch-christlichen Wurzeln der europäischen Kultur und auf die Risiken der geistigen Verwahrlosung und des Identitätsverlusts hinzuweisen. Können sich die fotografierten Räume ihren „genius loci“ bewahren und auch in Paaren ihre Ausstrahlung behalten, die auf der Spannung zwischen Spiritualität und Konsum beruht? Ein Raum durchleuchtet den anderen und erfüllt ihn durch seine Energie im Inneren der „zwei Häuser eines Herrn“.