Leerstelle Berlin 2.0 - Hauptstadt im Lockdown

Panoramafotografien

Frank Hensel

Selbst als Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg in Trümmern lag und es Nahrungsmittelengpässe gab, kamen die Menschen aus ihren Kellern und Ruinen, um die Stadt so schnell wie möglich wiederaufzubauen.

Das Gegenteil war im März und April 2020 der Fall. Die Stadt war äußerlich unbeschadet und die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln gewährleistet. Doch alle nicht-systemrelevanten Geschäfte waren aufgrund der Corona Krise geschlossen, die Bewohner*innen Berlins blieben in ihren Wohnungen und verließen diese nur, wenn es unbedingt notwendig war.

An den ersten warmen Tagen des Jahres wirkte Berlin in Folge dessen größtenteils wie ausgestorben. Boulevards wie der Kurfürstendamm und der Tauentzien, große Plätze wie der Alexanderplatz, der Bebelplatz oder der Potsdamer Platz waren menschenleer. Hier und da fuhr ein Auto oder ein Berliner Stadtbus. Ansonsten herrschte eine merkwürdige, fast schon gespenstische Stille, wie man sie niemals für möglich gehalten hätte.