Les enfants de la frontiere sud

The Children on the Southern Border

Charlotte Menin

Abenteuer, Geld machen, Drogen, Überleben, Erwachsenwerden. Erste Zäune überqueren und glauben, sie hätten es geschafft. Sie sind 14, meist ein wenig älter, manchmal aber auch erst 9 oder 10 Jahre alt.

Wenn die Schicksale der Schon-nicht-mehr-Kinder, aber auch Noch-lange-nicht-Erwachsenen auf eine der am besten bewachten Grenzen der Welt treffen.

Hoffnung, Scheitern, Weiterkommen, alles riskieren. Sie verfangen sich im komplizierten Filigran der Geschichte. Die Nachkommen der einst Okkupierten, die sich wehrten und mit aller Gewalt bestraft wurden, klopfen heute an die Tür. Die alten Kolonial-Stigmata kleben hartnäckiger als das Motoröl der Schiffe und LKW, die Zuflucht auf dem Weg der Zukunft bieten.

Sie sind Harraga – die Jungen, die Grenzen durchbrennen. Sie sind die Kinder an der Südgrenze, der Südgrenze Europas.

Über fünf Jahre hat Charlotte Menin sie in der spanischen Enklave Melilla begleitet und porträtiert. Die erstmals dem Publikum präsentierten Fotografien geben Einblick in den Alltag der jungen Migranten und hinterfragen zugleich den eurozentristischen Blick in der Fotografie.