Opera. Isola.

janKB

Je trubeliger, dauerkommunizierender unser Alltag, desto fremder erscheint uns die Zuflucht ins Innere, in die selbstgewählte Isolation. Wer sich zurückzieht, steht schnell im Verdacht, bald auszubrechen. So war das bis vor Corona. Dann wurde Rückzug plötzlich erste Bürger*innenpflicht.

Die Bilder wissen nichts von dem Virus – sie zeigen alles. In den Serien von janKB – überwiegend auf nordischen Inseln entstanden – geht es um das Hochziehen von Mauern und die Abgrenzung von sozialer Umgebung. Wiederkehrende Motive sind Wände, Hecken, Vorhänge, häufig ihrer Fenster beraubte Häuser und im Gegensatz dazu Meeres- oder Küstenhorizonte. Die Bildreihen mit unterschiedlichsten Formaten, Printmaterialien und Bildbearbeitungsgraden nehmen die Betrachter*innen wie eine musikalische Komposition emotional mit. Das Erleben stellt den inneren Rückzug eher unterschwellig in den Fokus. Laufen wir nicht ständig vor Mauern, träumen von Weite und igeln uns trotzdem nur ein?

In der Betrachtung von Opera. Isola. entdecken wir immer mehr die Wesenszüge der Inseligen in uns selbst. Social Distancing ist überall.