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Zwischenzeit

Ioana Moldovan

Riman saß in einem überfüllten, schwach beleuchteten Container. Sie trug lockere Kleidung, damit man es nicht sah – aber sie war im 5. Monat schwanger. Zwei Wochen zuvor hatte sie ihre Heimatstadt Homs in Syrien wegen der Bombardierungen verlassen.

Der 1. Teil des Projekts der rumänischen Fotografin Ioana Moldovan umfasst ihre Fotoreportagen aus den Jahren 2013 bis 2016. Sie zeigen den Kampf der Geflüchteten für ein sicheres Leben. Der ursprünglich geplante 2. Teil sollte ihre neuen Herausforderungen zeigen, wie sie in Deutschland in Sozialwohnungen leben und sich um Integration bemühen. Aufgrund der COVID-19-Krise konnte dieses Vorhaben nicht realisiert werden. Stattdessen mietete die Künstlerin ein Wohnmobil und reiste durch Rumänien, um zu dokumentieren, wie das Leben der Menschen durch die Pandemie eingeschränkt wird. „Es kam mir unnatürlich vor, dokumentarische Fotografien zu machen, ohne den Menschen dabei nahezukommen“, meint Moldovan.

Die beiden Themen sind nur scheinbar nicht verwandt. Tatsächlich fördern beide das Nachdenken über Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, über die Bedeutung von Grenzen und die Fähigkeit von Menschen, sich anzupassen und zu verändern, selbst wenn sie ihre Zukunft nicht planen können.