Die Kneipe ist Zuhause, Sündenpfuhl, Lieblingsort, Ort zum Reden, zum Fallen und Aufstehen. Die Kneipe hat eine lange Tradition, sie ist schon lange Zufluchtsort und bietet Gesellschaft: Hier wird diskutiert, politisiert und Geschichte geschrieben. Glücksspiel, Sucht und Verlust des sozialen Status gehören dabei zur Realität.

Im Hinblick auf das Thema des diesjährigen EMOP Berlin ist die zwischenmenschliche Nähe in der Kneipe unumgänglich. So kommt der Name von „kneipen“, das so viel wie „enges Zusammensein“ bedeutet. Drei Fotografinnen nähern sich diesen Paralleluniversen in ihrer jeweiligen künstlerischen Sprache: Stefanie Schweiger wendet sich den Menschen zu, begegnet ihnen mit Sensibilität und wahrt das Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz. Friederike von Rauch setzt sich mit Architektur, Raum und Atmosphäre auseinander. Anna Lehmann-Brauns beschäftigt sich mit dem Raum als Ort der Erinnerung. 

Für dieses kooperative Projekt verknüpfen die Künstlerinnen fotografische Arbeiten mit Text, Video und Ton. Sie finden Bilder für eine Kultur, die noch immer Geheimnisse birgt und doch langsam verschwindet.