Gruppen, die sich für eine friedliche Zukunft in
Israel und Palästina einsetzen.
Ausgewählt von Ilit Azoulay.
Deutsch
Das Ziel der Bewegung ist es, einen Konsens zwischen der Mehrheit der israelischen Bürger*innen zu schaffen, unabhängig von ihrer politischen Zugehörigkeit oder Loyalität, in der Überzeugung, dass alle gemeinsame Interessen, Wünsche und Bedürfnisse für eine friedliche Lösung des Konflikts haben.
Women of the Sun ist eine im Juli 2021 gegründete unabhängige Vereinigung von Palästinenserinnen, in der sich alle Gruppen und Gruppierungen der palästinensischen Gesellschaft und darüber hinaus – Frauen, Jugendliche und Kinder aus dem Westjordanland, dem Gazastreifen und der palästinensischen Diaspora – gemeinsam dafür engagieren, die Gesellschaft so zu verändern, dass ein Leben in Frieden möglich wird.
Standing Together ist eine Graswurzelbewegung, die jüdische und palästinensische Bürger*innen Israels im Kampf für Frieden, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit vereint. Die Organisation glaubt an eine Zukunft, in der beide Völker in Frieden leben, mit voller Gleichberechtigung für alle und echter sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Gerechtigkeit. Als größte jüdisch-arabische Bewegung in Israel geht es ihr notwendigerweise darum, politisch so stark zu werden, dass eine Alternative zur aktuellen Realität geschaffen und diese Vision verwirklicht werden kann.
Tomorrow’s Women bildet junge Frauen aus Palästina, Israel und den USA zu starken und einfühlsamen Führungspersönlichkeiten aus, damit diese gemeinsam Konflikte lösen und andere inspirieren, sich aktiv für Gleichberechtigung, Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Tomorrow’s Women ist überzeugt, dass Frieden nicht durch Zwang zu erreichen ist. Für die Gruppe bedeutet Frieden die Abwesenheit von Gewalt, aber auch die kontinuierliche Arbeit an einer inklusiven Kultur, in der die Rechte aller Menschen gleichermaßen gewahrt und alle Stimmen gehört werden.
Bat Shalom ist eine israelweite feministische Basisorganisation von Israelinnen und Palästinenserinnen, die sich gemeinsam für einen echten Frieden auf Grundlage einer gerechten Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts, der Wahrung der Menschenrechte und einer gleichberechtigten Stimme für jüdische und arabische Frauen innerhalb der israelischen Gesellschaft einsetzen.
Combatants for Peace ist eine Basisbewegung von Israel*innen und Palästinenser*innen, die daran arbeiten, die Besatzung zu beenden und ihrer Heimat Frieden, Gleichberechtigung und Freiheit zu bringen. Von Anfang an der Gewaltlosigkeit verpflichtet, setzt sie auf zivilen Widerstand, Bildung und andere kreative Formen des Aktivismus, um Systeme der Unterdrückung zu verändern und die Grundlagen für eine freie und friedliche Zukunft zu schaffen.
Die Gründung von Isha L’Isha (Von Frau zu Frau) 1983 in Haifa war das Ergebnis eines in den 1970er-Jahren begonnenen Kampfes von Feminist*innen für die Rechte der Frauen. Es handelt sich dabei um eine Gemeinschaft von Frauen, die aus dem Wunsch heraus handeln, unabhängig von Religion, Nationalität, ethnischer Herkunft, sexueller Präferenz oder sozioökonomischem Status Partnerschaften und gegenseitiges Verständnis zwischen Frauen in Israel zu pflegen.
Seit ihrer Gründung im April 2012 hat Crack in the Wall über 10.000 Menschen, darunter Israel*innen und Palästinenser*innen, eine neutrale Plattform für ihr aktives Engagement geboten. Sie macht die Tatsache sichtbar, dass es auf beiden Seiten Menschen gibt, die entschlossen sind, gemeinsam den Status quo zu überwinden. Crack in the Wall schafft eine menschliche Perspektive im Konflikt, indem es die Mauern des Hasses aufbricht und auf ein Ende des Konflikts hinarbeitet.
Seeds of Partnership ist eine jüdisch-arabische Bildungsinitiative. Sie tritt für eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft ein, fördert echte jüdisch-arabische Zusammenarbeit und engagiert sich für die Beseitigung von Diskriminierung und Rassismus.
Parents Circle – Families Forum ist eine israelisch-palästinensische Organisation von über sechshundert Familien, die alle ein unmittelbares Familienmitglied im andauernden Konflikt verloren haben. Die Organisation ist zum Schluss gekommen, dass der Prozess der Versöhnung zwischen den Nationen eine Voraussetzung für das Erreichen eines nachhaltigen Friedens ist. Sie nutzt daher alle verfügbaren Ressourcen in der Bildung, öffentlichen Zusammenkünften und den Medien, um diese Ideen zu verbreiten.
Forum of Israeli Peace NGOs setzt sich dafür ein, eine Realität des friedlichen Zusammenlebens mit den Palästinenser*innen zu schaffen, das heißt, eine nachhaltige Lösung für den Konflikt zu finden, die Israels unangemessene Kontrolle über das palästinensische Volk friedlich beendet und für Sicherheit, Freiheit, Respekt sowie ein gutnachbarschaftliches Verhältnis zwischen den beiden Völkern im Raum zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan sorgt. Das Forum arbeitet mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen zu stärken und Frieden, Versöhnung sowie Menschenrechte in der israelischen Zivilgesellschaft, bei Entscheidungsträgern und auf internationaler Ebene zu fördern, um eine Alternative zur Agenda des politischen und öffentlichen Diskurses im Umgang mit dem Konflikt aufzuzeigen.
Road to Recovery ist eine israelische Wohltätigkeitsorganisation, die israelische Freiwillige mit Palästinenser*innen verbindet, die Fahrten zu Arztterminen und anderer medizinischer Versorgung innerhalb Israels benötigen. Die Gruppe hilft auch dabei, Bewohner*innen des Gazastreifens zu Terminen im Westjordanland zu bringen.
Hand in Hand ist ein Zentrum für jüdisch-arabische Bildung in Israel und ein Netzwerk integrativer, zweisprachiger Schulen für jüdische und arabische Kinder in Israel. Die Organisation wurde 1997 vom israelisch-arabischen Pädagogen Amin Khalaf gemeinsam mit dem israelisch-amerikanischen Pädagogen Lee Gordon und fünfzig Schüler*innen an zwei Standorten gegründet. Heute betreibt sie sechs Schulen, aus denen ein belastbares solidarisches Kollektiv von Jüdinnen/Juden und Araber*innen in ganz Israel hervorgegangen ist. Der Fokus liegt auf weitreichenden, kumulativen Auswirkungen durch die Schüler*innen, Alumni und Familien auf die Gemeinschaften, Regierungsvertreter*innen und die Medien.
Friends of Roots ist eine inspirierende Graswurzelbewegung, die israelische und palästinensische Aktivist*innen in Israel und Palästina zusammenbringt. Zu den Aktivitäten gehören gemeinsame Iftars (Mahlzeiten zum Fastenbrechen im Ramadan), Sommercamps, Initiativen für Jugendgruppen, Vorträge und der interreligiöse Austausch zwischen Jüdinnen/Juden und Christ*innen sowie zwischen Jüdinnen/Juden und Muslim*innen.
Kinder sind die vergessenen Opfer in Nahost. Viele leben in einem Gebiet, das vom andauernden Krieg gezeichnet ist, verängstigt und belastet vom unbestimmten Ausweg aus der willkürlichen Gewalt. Die in Großbritannien ansässige Organisation Children of Peace arbeitet daran, Vertrauen und Freundschaften zwischen israelischen und palästinensischen Kindern im Alter von 4 bis 17 Jahren aufzubauen. Durch Programme in den Bereichen Kunst, Bildung, Gesundheit und Sport wollen sie Gemeinschaften versöhnen und Frieden schaffen.
Jerusalem Peacebuilders bringt Israel*innen, Palästinenser*innen und Amerikaner*innen zusammen, um die Führungspersönlichkeiten von morgen auszubilden. Im Zentrum der Arbeit steht die Erkenntnis von der Sinnlosigkeit gewaltsamer Kriege und der dringende Bedarf nach Gewaltlosigkeit, Verständnis und einer neuen Generation von Führungskräften, die sich einer besseren Zukunft widmen.
FeelBeit ist ein lebendiges künstlerisches und kulturelles Zentrum in Jerusalem, das in einzigartiger Weise Kunst, soziales Engagement und sinnstiftende Begegnungen miteinander verbindet. Es dient als Treffpunkt für verschiedene Gruppen und Organisationen und unterstützt Dialog, Kreativität und Beziehungen.
FeelBeit verknüpft künstlerische Innovation mit nachhaltigen Erlebnissen, die vor der atemberaubenden Kulisse der Landschaft Jerusalems stattfinden.
School of Peace ist eine Bildungsinitiative in Israel, die zum Ziel hat, friedensorientierte Diskussionen in das Bildungssystem zu integrieren. Gegründet von Pädagog*innen und Eltern, fördert sie konstruktive interkulturelle Beziehungen zwischen jüdischen und arabischen Gemeinschaften. Das Programm betont Themen wie Empathie, Zusammenarbeit und gegenseitigen Respekt und setzt sich durch Dialoge, Workshops und Bildungsinhalte für ein friedliches Zusammenleben ein. Innerhalb eines normativen Rahmens sollen interkulturelle Beziehungen und gemeinsame Anstrengungen aktiv gefördert werden, um zu ihrer Normalisierung in Schulen und Gemeinschaften beizutragen.
Indem Friedensthemen in den Mittelpunkt des Bildungsdiskurses gerückt werden, möchte die Initiative junge Menschen zu positiven sozialen Werten und harmonischem Miteinander inspirieren.
ATLI ist ein Leadership-Programm, das sich zum Ziel gesetzt hat, angehende Friedensstifter*innen in israelischen und palästinensischen Gemeinschaften zu fördern und voranzubringen. Es richtet sich an Menschen, die sich nachdrücklich für eine bessere Zukunft beider Nationen einsetzen, und bietet ihnen eine berufliche Weiterbildung durch Präsenzveranstaltungen, Seminare, spezialisierte Workshops mit Expert*innen und eine Studienreise nach Belfast. Diese Initiative auf mittlerem Qualifikationsniveau ermutigt motivierte junge Menschen mit einer Vision für Frieden und Zusammenarbeit und stattet sie mit den notwendigen Fähigkeiten und Netzwerken aus, um einen positiven Wandel in der Region zu bewirken.
Ir Amim ist eine gemeinnützige Organisation, die sich dafür einsetzt, Jerusalem zu einer gerechteren und inklusiveren Stadt für Israel*innen und Palästinenser*innen zu machen und Bedingungen zu schaffen, die eine stabile politische Zukunft ermöglichen. Die Organisation stellt sich Jerusalem als eine faire, geteilte Stadt vor, die das Wohl und die Würde aller ihrer Bewohner respektiert und ihre religiösen Stätten sowie ihr historisches und kulturelles Erbe würdigt. Mit Lobbyarbeit, juristischer Expertise und politischem Engagement arbeitet Ir Amim daran, Ungleichheiten zu beseitigen und ein Jerusalem zu gestalten, das den Bedürfnissen aller Gemeinschaften in der Stadt gleichermaßen gerecht wird.
Zazim ist eine überparteiliche Bewegung arabischer und jüdischer Bürger*innen, die sich gemeinsam für Demokratie, Gleichheit, Menschenrechte sowie soziale und ökologische Gerechtigkeit in Israel einsetzen.
Durch Online-Kampagnen und zivilgesellschaftliche Aktionen mobilisiert Zazim die öffentliche Meinung zu zentralen Themen wie dem Kampf gegen die Besatzung und den Rassismus, erreicht schnell ein breites Publikum und befähigt Bürger*innen, sich über die Wahlen hinaus aktiv zu engagieren. Konzentriert auf die Wirkkraft von Graswurzelbewegungen glaubt Zazim an die „Macht des Volkes“ als treibende Kraft für Veränderung. Die Organisation arbeitet unabhängig von staatlichen Systemen und setzt auf kollektives Handeln, um Entscheidungsträger*innen zu beeinflussen und drängende Fragen von öffentlichem Interesse das ganze Jahr über anzugehen.
Satyam ist eine von palästinensischen Frauen geleitete Initiative von Palästinenser*innen, Israel*innen und Menschen aus aller Welt, die Sicherheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Würde für alle ermöglichen will. Als Zufluchtsort für Friedensarbeiter*innen bietet sie einen sicheren, inklusiven Raum für Heilung, Gemeinschaftsbildung und die gemeinsame Gestaltung einer friedlichen Zukunft. Satyam organisiert Workshops und Retreats mit einem Schwerpunkt auf Traumaheilung und Trauerbewältigung, um den Teilnehmenden Werkzeuge an die Hand zu geben, die Herausforderungen der Zeit zu meistern und Vertrauen innerhalb ihrer Gemeinschaften wieder aufzubauen.
The Orchard of Abraham’s Children ist eine gemeinnützige Organisation, die einen Bewusstseinswandel in Richtung einer gemeinsamen Gesellschaft zwischen Araber*innen und Jüdinnen/Juden in Israel bewirken will, inspiriert von den Werten der Versöhnung und Einheit der Nachkommenschaft Abrahams.
Zweisprachige Kindergärten auf der Grundlage der Waldorfprinzipien, gemeinsame kulturelle und Bildungsprojekte sowie Initiativen in den Bereichen Kunst, Musik, Ökologie und Führung sollen den respektvolle Umgang miteinander fördern. Zu den Aktivitäten gehören Dialogsitzungen, die von Geistlichen geleitet werden, Sportprogramme für Jugendliche und persönliche Beratungsgespräche, die zum Ziel haben, Angst und Unwissenheit abzubauen und gegenseitigen Respekt und Verständnis zwischen den Gemeinschaften aufzubauen.
Die Organisation Mothers Against Violence Israel, gegründet im Jahr 2020, setzt sich gegen Gewalt ein, indem sie deren Vorkommen und die mit ihr verbundenen Praktiken offenlegt. Die Bewegung hat sich den Kampf gegen die systematische Verletzung der Menschenrechte zum Ziel gesetzt und wird von einem starken Verantwortungsbewusstsein für die Zukunft aller Kinder und der Gesellschaft, die sie erben werden, getragen. Mit ihrer Vision, die auf Widerstandsfähigkeit und der Weigerung beruht, sich Angst und Unterdrückung zu beugen, steht die Bewegung für ein umfassendes gesellschaftliches Engagement zum Wohle zukünftiger Generationen.
Die vor 20 Jahren von dem Menschenrechtsaktivisten Yaakov Manor gegründete Olive Harvest Coalition mobilisiert Freiwillige, die palästinensische Bäuerinnen und Bauern während der Olivenernte absichern und helfend unterstützen. Diese Koalition, zu der Organisationen wie Combatants for Peace, Rabbis for Human Rights, Women for Peace und Ta’ayush gehören, setzt sich gegen die Gewalt von Siedler*innen ein, die die Lebensgrundlagen der Bäuerinnen und Bauern und ihre Verbindung zum Land bedroht. Während dieser Olivenernte kommen Palästinenser*innen und Jüdinnen/Juden in den Feldern zusammen, um sich in wirkungsvoller Solidarität gegenseitig zu schützen und damit die Ernte zu erleichtern.
Das im Oktober 2021 eröffnete House of Solidarity in Tel Aviv ist ein lebendiges Gemeinschaftszentrum. Tagsüber finden dort Bildungsworkshops und Solidaritätsaktionen statt; nachts verwandelt es sich in einen dynamischen Veranstaltungsraum für Filme, Performances, Nachhaltigkeitskurse etc.
Die Initiative konzentriert sich auf die Unterstützung benachteiligter Bevölkerungsschichten und engagiert sich in der Lebensmittelrettung und -verteilung, in persönlicher Beratung und der Förderung alternativer, gemeinschaftsorientierter Lösungen. Das Team hört aktiv zu und spürt Geschichten, Bedürfnisse und Stimmen nach, die in einem sicheren und inklusiven Raum gehört werden wollen.
Das Haus beherbergt auch die Radikale Bibliothek, die Besucher*innen einlädt, Bücher zu verschiedenen und zum Nachdenken anregenden Themen zu entdecken oder auszuleihen.
Ta’ayush ist eine jüdisch-arabische Organisation mit dem erklärten Ziel, die Partnerschaft zwischen Jüdinnen/Juden und Araber*innen sowie zwischen Israelis und Palästinenser*innen zu fördern und sich für Gleichberechtigung und Frieden einzusetzen. Das Wort „Ta’ayush“ bedeutet auf Arabisch „Koexistenz“.