MARIA AUSTRIA (1915-1975)

Eine Amsterdamer Fotografin des Neorealismus

Maria Austria

Das Leben der Fotografin Maria Austria ist geprägt von ihrer Verfolgung als Jüdin, von Flucht, Krieg und Widerstand. Und doch hat sie in den Jahren des Wiederaufbaus das neu erstehende städtische Leben in den Blick genommen. An die Stelle der experimentellen Bildwelten des Neuen Sehens trat jetzt das Abbild der Realität mit dem Menschen im Zentrum. Maria Austrias neorealistische Straßenaufnahmen von Kindern und Erwachsenen in komischen und überraschenden Momenten werden gerne auch als humanistische Fotografie bezeichnet, wie wir sie auch von ihrer Kollegin Eva Besnyö, aus Frankreich von Cartier-Bresson, vor allem aber von Edward Steichens legendärer Ausstellung Family of Man von 1955 kennen. Außerdem wird zum ersten Mal außerhalb der Niederlande ihre neuerdings veröffentlichte Foto-Dokumentation zum sogenannten „Achterhuis“, dem Versteck von Anne Frank und ihrer Familie, zu sehen sein: Die architektonische Situation des alten, engen Amsterdamer Hauses wird anhand von Detailaufnahmen des Verstecks, unter anderem der Foto-Pinnwand im Zimmer von Anne Frank plastisch vermittelt.

Veranstaltungen

17.Okt 19:00 Uhr

Die nieder­ländische Fotografin Maria Austria - Leben und Werk

Vortrag

Der Autor und Kurator Martien Frijns hat soeben die Publikation MARIA AUSTRIA 1915-1975 vorgelegt und spricht zur Eröffnung über Leben und Werk der Fotografin, die nach 1945 Alltag und Kultur in Amsterdam dokumentiert hat, Tanz, Theater, Straßenszenen, und auch das Anne-Frank-Haus. Die an der Graphischen Lehranstalt in Wien ausgebildete Fotografin emigrierte 1937 in die Niederlande, eröffnete ein Studio, belieferte die Presse, überlebte den Krieg untergetaucht im Widerstand und begründete mit Kollegen die Agentur Particam, das heutige Maria Austria Instituut für niederländische Fotografen.

Adresse

DAS VERBORGENE MUSEUM - Dokumentation der Kunst von Frauen Schlüterstraße 70 10625 Berlin