Pentimenti revisited

Ute Lindner

Vor sechs Jahren realisierte Ute Lindner für den Löwenpalais eine 11,8 x 6,4 m große Cyanotypie, bei der sie vorab die Fensterfassade des zentralen Ausstellungsraums 1:1 abfotografierte und an die Stelle des Blicks nach außen eine eigene Bildwelt von sich immer weiter verschachtelnden Räumen setzte. Diese monumentale fotografische Arbeit auf Stoff erscheint nun in einer neuen Inszenierung. Für die angrenzenden Räume konzipiert die Künstlerin Werke, die zu der Pentimenti-Arbeit in Dialog treten: zum einen eine Videoarbeit, die sich mit der Wahrnehmung und Aufhebung von Raum beschäftigt, zum anderen eine begehbare Fotoinstallation, die sowohl zwei- als auch dreidimensional erfahrbar ist.
Fotografie begreift Ute Lindner nicht als Instrument zur Wiedergabe von Wirklichkeit, vielmehr als Material zu deren Gestaltung und Veränderung. Eine Vielzahl fotografischer Aufnahmen montiert die Künstlerin zu einer autonomen Realität, die außerbildliche Bezüge von Raum und Zeit in sich aufhebt und durch deren Verschränkung eine Entgrenzung erwirkt.

Siehe auch: Kronenboden und Projektraum | PhotoWerkBerlin.