Roman Vishniac, Zbaczyn, 1938

Ein Bild, das ein Menschenleben rettete

Roman Vishniac

Eine Installation in der Ausstellung Ausgewiesen! Berlin, 28. Oktober 1938. Die Geschichte der „Polenaktion“, Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum.

Ein Mädchen liegt auf einer Pritsche in einer Massenunterkunft und schaut in die Kamera. Sie ist eine von tausenden in Deutschland lebenden Juden polnischer Nationalität, die mit ihren Familien am 28. Oktober 1938 von den deutschen Behörden nach Polen abgeschoben wurde und in der Grenzstadt Zbaczyn gestrandet ist.

1983, mehr als vierzig Jahre später, entdeckt sich Nettie Katz aus der New Yorker Bronx in Roman Vishniacs Buch A Vanished World (Die verschwundene Welt, 1984). Sie war das elfjährige Mädchen Nettie Stub und überzeugt, dieses Foto hatte ihr Leben gerettet.  Am 10. Mai 1939 gelangte sie mit einem Kindertransport in das sichere Schweden.  Ihre Eltern und zwei Geschwister wurden von den Deutschen in Polen ermordet.   

Roman Vishniac (1897-1990) ist einer der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, dessen Bilder unsere Vorstellungen jüdischer Lebenswelten vor ihrem Untergang wesentlich geprägt haben.

Veranstaltungen

15.Okt 18:00 Uhr

Gastspiel „Geflüchtet, Abgeschoben, Unerwünscht“

Szenische Lesung

bremer shakespeare company

Der ostjüdische Menschenschmuggel
Konzentrationslager für Ausländer?
Ersatzmaßnahme anstelle der Ausweisung
Die Überschwemmung mit Ostjuden
Der Flüchtlingsstrom gestaut

Der Flüchtlingsbewegung aus Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg
begegnen weite Teile der deutschen Politik und Gesellschaft ablehnend –
auch in Bremen. Forderungen nach Schließung der Grenzen, nach
Abschiebung von Flüchtlingen oder Einrichtung von Internierungslagern
werden immer lauter, das Reden über »Ausländerflut«, »Überfremdung«
und »lästige Ausländer« ist weit verbreitet. Wer ist »nützlich« und
darf bleiben, wer ist »lästig« und muss gehen? Diese Zuschreibungen
entscheiden über die Zukunft der Geflüchteten.
Szenische Lesung mit Peter Lüchinger, Michael Meyer,
Petra-Janina Schultz, Markus Seuß

Adresse

Centrum Judaicum - Stiftung Neue Synagoge Oranienburger Straße 28-30 10117 Berlin

Anmeldung erforderlich
030 880 28 316
29.Okt 18:00 Uhr

80 Jahre ‚Polenaktion'

Gedenkveranstaltung
Adresse

Centrum Judaicum - Stiftung Neue Synagoge Oranienburger Straße 28-30 10117 Berlin

Anmeldung erforderlich
030 880 28 316