Waiting for water

Yuri Segalerba

Was früher einmal der zweitgrößte Binnensee Boliviens war, ist heute eine weiße Salzwüste, übersät mit verlassenen, rostigen Booten.

Doch nicht nur Fische, Vögel und andere Tiere sind dieser ökologischen Katastrophe zum Opfer gefallen. Die Urus und die Aymara, zwei indigene Communities, die seit vielen Generationen als Fischer*innen am Poopó-See siedeln, können inzwischen nicht mehr von der Fischerei leben.

Viele von ihnen haben ihre Dörfer verlassen, um sich in größeren Städten als Bauarbeiter*innen, Minenarbeiter*innen oder in anderen handwerklichen Berufen eine neue Existenz aufzubauen. Einige leben immer noch am See in halb verlassenen Ortschaften, wo sie jetzt Quinoa anbauen und Lamas züchten.

Andere warten darauf, dass das Wasser zurückkommt. Sie haben mehr als einmal erlebt, wie der See verschwindet, doch in den vergangenen Jahren wurden die Trockenperioden immer länger. Allmählich verlieren die Menschen die Hoffnung.