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In seinem Werkzyklus Zwischenräume 1978 – 1989 changiert Ulrich Wüst (*1949, Magdeburg) motivisch zwischen geografischen und sozialen Räumen und formal-ästhetisch zwischen der kühlen Erfassung seiner Umwelt und einem fast romantisierenden Blick auf die Menschen in seiner Nähe.
Während andere seiner Serien wie Stadtbilder 1978 – 1985 von einer streng kompositorischen, menschenleeren Struktur und dem Spannungsfeld zwischen einer vermeintlich objektiven Bestandsaufnahme und einer subjektiv-subversiver Detailgenauigkeit geprägt sind, eröffnen die 50 Fotografien aus Zwischenräume vielmehr eine intime Dimension. Sie bilden ein Gedankenspiel zu alternativen Lebensmöglichkeiten, die den in der DDR normierten Weg konterkarieren. Wie lassen sich Nischen in einem ideologischen Umfeld schaffen, in dem das Kollektiv über allem steht?
Die Flucht aufs Land, der Rückzug ins Private und das Kleinod im Gewöhnlichen: Durch die Klarheit und Unmittelbarkeit von Zwischenräume erzeugt Wüst eine lyrisch-visuelle Atmosphäre von Seligkeit, Einssein mit der Natur und innerer Freiheit, ohne zu verklären.