Diskussionen

Mit einer Podiumsdiskussion wird der Frage nachgegangen, inwiefern und mit welchen Mitteln die Fotografie als instrumentalisiertes Zeigen zu verstehen ist. Wirklichkeit, wie wir sie wahrnehmen, ist immer vermittelt und selbst als Dokumente unserer Bildwirklichkeit folgen Fotografien immer auch einer Strategie der Inszenierung. Ausgangspunkt des Gesprächs ist die Ausstellung Kairo. Offene Stadt, die die Rolle der Bilder in der ägyptischen Revolution untersucht und mit künstlerischen Mittel Fragen des Dokumentarischen und der Zeugenschaft stellt.
Show Photography! ist eine Kooperation mit Kunstsaele Berlin und findet in Zusammenarbeit mit Cameria Austria International (Granz/Berlin) statt. Mit freundlicher Unterstützung von Allianz Kulturstiftung.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Show Photography! soll mit einem Podiumsgespräch die Medialität und Distribution fotografischer Bilder in den Blick genommen werden. Vor dem Hintergrund einer rasanten Digitalisierung stellt sich zunehmend die Problematik von Original und Fälschung, Urheberschaft und Copyright, aber auch Fragen des freien Wissenszugangs. Zugleich folgen die neuen Präsentationsformen einer spezifischen und eigenen Ästhetik, deren Bedingungen allerdings selten hinterfragt werden. Aus theoretischer, verlegerischer und künstlerischer Perspektive wird untersucht, was die andauernde Verfügbarkeit von Bildern für die Aneignung von Welt bedeutet, aber auch, welche Möglichkeiten und Strategien sich für die eigene jeweilige Arbeit ergeben.
Show Photography! ist eine Kooperation mit Kunstsaele Berlin und findet in Zusammenarbeit mit Cameria Austria International (Granz/Berlin) statt. Mit freundlicher Unterstützung von Allianz Kulturstiftung.

In fein nuancierten und komponierten Farbaufnahmen von Laub- und Nadelwäldern, die allesamt in der Dämmerung entstanden, erkundet Michael Lange das Phänomen der Waldeinsamkeit. Dabei zählt es zu den Eigentümlichkeiten der Bilder, dass sie in der Anschauung ein Geheimnis bewahren. Atmosphärisch sind seine Motive durchdrungen von einer tiefen Befriedung und Erhabenheit. Düster und gleichsam gegenwärtig tritt das Waldreich aus ihnen hervor. Im Gespräch mit Dr. Christoph Schaden wird Michael Lange über seine Arbeiten der Ausstellung Wald reden.

Im Gespräch stellen die Fotografin Katharina Mouratidi, Berlin, und der Fotograf Robert Knoth, Amsterdam, ihre aktuellen Projekte und Bücher vor. Beide sind Mitglieder der 2006 gegründeten Gesellschaft für Humanistische Fotografie. Gemeinsam ist ihnen ihr engagierter, kritischer Blick auf gesellschaftliche Missstände, internationale Konfliktsituationen und deren unmittelbare Auswirkungen. Sie berichten von ihrer Arbeit an der Schnittstelle zwischen künstlerischer und dokumentarischer Fotografie und diskutieren Möglichkeiten und Grenzen engagierter Autorenfotografie in der heutigen Zeit.

Das Bild der Minderheit der Sinti und Roma ist von jeher durch Fremdbestimmung geprägt. Die zeitgenössische Kunst der Minderheit, die das Programm der Galerie Kai Dikhas bildet, ist von dem Anliegen geprägt sich von dieser Fremdbestimmung zu befreien. Gerade anhand des Mediums Fotografie lässt sich dieser Vorgang beschreiben. In einem Podiumgespräch mit Nino Nihad Pusija (Fotograf), Alain Keler (Fotograf, „Reisen zu den Roma“, Edition Moderne), Cia Rinne (Autorin „Die Romareisen“, Steidl Verlag) und Moritz Pankok (Kurator der Galerie Kai Dikhas) anlässlich der Ausstellung „Roma è Roma“ von Nino Nihad Pusija erzählen die Beteiligten über ihre persönlichen Erfahrungen und den Umgang mit dem medialen Bild der Minderheit.

Der Greif ist ein Projekt für zeitgenössische Fotografie und Literatur mit Schwerpunkt Fotografie. Im Juli 2008 zum ersten Mal als regionales Projekt erschienen, erreichen die Redaktion mittlerweile Einsendungen aus der ganzen Welt. Künstlerisches Herzstück und Ursprung des Projektes ist das gedruckte und werbefreie Magazin. Dessen 6. Ausgabe wird bei Pavlov’s Dog präsentiert und die Redaktion wird Einblicke in Entstehungsprozess und Konzept des Magazins geben.

Der Leipziger Künstler Björn Siebert und Prof. Dr. Steffen Siegel, Juniorprofessor für Ästhetik des Wissens, Friedrich-Schiller-Universität Jena, erörtern gemeinsam die Arbeitsweise Björn Sieberts. Der Künstler beschäftigt sich in seiner Werkserie Remakes mit der erneuten Herstellung von Webfotografie und überführt Schnappschüsse in einen Kunstkontext. Es entsteht eine Semiologie kultureller Bildzeichen, die die Frage nach der Funktionsweise von Kommunikation und Identitätsstiftung stellt bzw. deren ikonographische Muster scharf ins Visier nimmt.

Expert/innen geben Einblick in ihre Sicht zu Bildsprachen, Fotografie als dokumentarische, künstlerische und politische Beschreibung von Welt und ihre Rolle für einen gesellschaftlichen Transformationsprozess, Bilderfluten im öffentlichen Raum und den Sozialen Medien. “Mich packt manchmal der Rappel. Dann kann ich keine Fotografie mehr sehen. Ertrage diese Hochglanzblendung nicht mehr, diesen alles überziehenden Glanz. Eine fette Farbdecke, in die alles eingewoben werden kann, in der sich unterschiedslos Armut und Reichtum, Stadt und Natur, Menschlichkeit und Unmenschlichkeit präsentieren, vielfarbig, spiegelnd und glänzend. Die Welt wird darin eingeschweisst, vakuumverpackt, geruchs- und ausdünstungsfrei, das Legedatum steht auf der Rückseite. Wir sehen digital, denken digital, handeln digital und staunen [...] Diese Fotografie gefriergetrocknet das Leben, in Sekundenbruchteilen stirbt es in ewigem Strahlen ab. Farbbunt, aber blutleer, datenreich, jedoch lebensarm.

[...] Dann brauche ich Leben, Greifbares, Riechbares. Bilder die mich verbinden, nicht entbinden. Die direkten Zugang, tiefes sehen ermöglichen, die einen Zugriff erlauben, als ginge es um Berühren und nicht um Sehen, um Haut- und nicht um Augenkontakt.” (Urs Stehel, Direktor Fotomuseum Winterthur in DU, 828)

Gespräch mit Prof. Wiebke Loeper und Karen Oostenbrink

Ausgehend von der Serie „Vinter“ des schwedischen Fotografen Lars Tunbjörk, die derzeit bei Swedish Photography zu sehen ist, soll das Thema der Diskussionsrunde das „Nordische Licht“ sein. Mit den Teilnehmern aus allen fünf nordischen Ländern wollen wir erörtern, ob und in welcher Weise die besonderen Lichtverhältnisse in Skandinavien die Fotografen beeinflussen und prägen.

Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Ann-Christin Bertrand, Kunsthistorikerin und Kuratorin am bekannten Ausstellungsforum C/O Berlin. Die Veranstaltung wird begleitet von einer Dia-Präsentation mit ausgewählten Arbeiten der teilnehmenden Fotografen und Fotografinnen. Die Diskussion wird in englischer Sprache stattfinden.

Was das Foto verschweigt ist der Titel einer Skulptur von Bogomir Ecker, der programmatisch die Defizite des Mediums Fotografie offen legt. Eine Doppelausstellung Eckers in den Berliner und Braunschweiger Museen für Fotografie präsentiert im Herbst 2012 andererseits seine leidenschaftlich zusammen getragene Sammlung historischer Fotografien. Es muss für ihn also vielleicht auch gelten, dass das Foto etwas erzählt.
Im Januar 2014 eröffnet in der Akademie der Künste die Ausstellung lens-based sculpture. Die Veränderung des Skulpturbegriffs durch die Photographie, an deren Realisierung Bogomir Ecker wesentlich beteiligt ist. Hier wird es um den Beitrag der Fotografie zur Erneuerung des modernen Skulpturbegriffs durch das Medium Fotografie gehen.
Ludger Derenthal und Angela Lammert aus den Kuratorenteams der beiden Ausstellungen in Berlin sprechen mit Bogomir Ecker über das Wechselspiel zwischen Fotografie und Skulptur.