10 Jahre und 87 Tage
Ein Projekt über Häftlinge im Todestrakt, Texas, USA
Luisa Menazzi Moretti
Texas, wo ich lang gelebt habe, nimmt in Bezug auf die Zahl der Hinrichtungen den ersten Platz unter den demokratischen Nationen der westlichen Welt ein. Die Briefe und Interviews, die die zum Tode Verurteilten im Todestrakt des Gefängnisses von Huntsville verfasst haben, sind Inspirationsquelle meiner Bilder.
Nach einer durchschnittlichen Wartezeit von zehn Jahren und 87 Tagen werden die Verurteilten hingerichtet. Während dieser ganzen Zeit leben sie allein und können – sofern sie sich kooperativ verhalten – ein kleines Radio und einige Bücher erhalten. Nicht immer sind sie unzweifelhaft schuldig.
Meine Bilder sind das Resultat ihrer Worte; als ich sie machte, dachte ich an diejenigen, die zurückbleiben, und an die Familien derer, die hingerichtet wurden, an die Grausamkeit, die den Verbrechen eingeschrieben ist oder eben nicht. Ich frage mich: Welche Gefühle und Gründe können solch eine archaische Praxis wie die Todesstrafe im 21. Jahrhundert rechtfertigen? In vielen Staaten wird diese barbarische Strafe angewandt. Kein Bürger sollte sich von einem Staat repräsentiert fühlen, der seine Macht nutzt, um einen Menschen zu töten, ob schuldig oder nicht. L. M. Moretti
Italienisches Kulturinstitut Berlin
5.10. – 28.10.2016
Vernissage 4.10.2016 19:00 Uhr
Ausstellungsort
Italienisches Kulturinstitut BerlinHildebrandstraße 2
10785 Berlin
T 030 2699410
https://twitter.com/IICBerlino
Mo–Do 10–16 h
Fr 10–14 h
und während der Abendveranstaltungen
Öffentliche Verkehrsmittel
Bus 100, 106, 187, 200, M29
Eintrittspreise
Eintritt frei