Panels & Talks
>> C/O Berlin, Hardenbergstr. 19, 10623 Berlin
>> Fr 30 Sept - So 1 Okt
>> Eintritt frei
Freitag 30 SEPT, 12-19 h

12 h PANEL (Englisch)
JOURNALISTISCHE PRAKTIKEN UND CODICES
Ob Fernsehen, Internet oder Print – Redakteure sichten und filtern tagtäglich eine unüberschaubare Masse an Bildern. Und nicht nur die Medienexperten publizieren diese, denn über Blogs, Foren und Social Media wird jeder Einzelne zum Sender. Welche ethischen Richtlinien gibt es für Journalisten, Bildredakteure beziehungsweise jeden, der Öffentlichkeit herstellt und diese nutzt? Welche Inhalte dürfen verbreitet werden? Welche Haltbarkeit haben Bilder? Und welche Rolle spielen dabei Voyeurismus, Persönlichkeitsrecht und ein gesellschaftlich-politischer Informationsauftrag?
Jakob Augstein, Verleger, der Freitag
Christoph Bangert, Fotograf
Lucy Conticello, Bildchefin, Le Monde
Moderation: Katrin Sandmann, Journalistin
Biographien
14 h PANEL (Deutsch)
ALLMACHT ALGORITHMUS?
Das Internet ist ein weiter, virtueller Raum, in dem Fotografien nicht physisch fassbar sind. Schätzungsweise zehn Prozent aller jemals weltweit aufgenommenen Fotos sind in den letzten zwölf Monaten gemacht worden – und einiges spricht dafür, dass sich dieser Rhythmus noch verkürzen wird. Algorithmen helfen bei der individuellen Suche. Nur wie können Bilder überhaupt automatisch selektiert und editiert werden? Wer oder was entscheidet über die Relevanz und Qualität – ein Programm, das automatisiert Bilder scannt, oder die Community über Likes?
Estelle Blaschke, Kunsthistorikerin
Simon Karlstetter, Herausgeber, Der Greif
Severin Matusek, Fotograf, EyeEm
Anika Meier, Kunstkritikerin, Monopol, FAZ
Michael Schulz, Fotograf, Berlinstagram
Moderation: Daniel Finger, Journalist, rbb radioeins
Biographien
16 h TALK (Englisch)
ANNE DE VRIES / THOMAS SEELIG
Digitale Technologien verändern alle Lebensbereiche grundlegend – auch die Kunst. Hier hat die Post-Medium-Ära längst Einzug gehalten. Die Grenzen zwischen den klassischen Kunstformen verschwimmen, digitale Kunst ist allgegenwärtig. Der niederländische Künstler Anne de Vries sieht zwar Fotografie noch als wesentlichen Teil seiner künstlerischen Praxis, erweitert jedoch das Medium mit einer Vielfalt an Materialien, Techniken und Methoden. Seine Bildsprache ist von Corporate Branding, Visual Merchandising und Stock Photography stark beeinflusst. Im Gespräch mit Thomas Seelig, Direktor des Fotomuseum Winterthur, erörtert er die neuen Kunstformen im Digitalen.
18 h PANEL (Deutsch)
DIGITALE UNIKATE IM ÜBERFLUSS
Seit Jahren entwickelt sich der Fotomarkt zu einem prosperierenden Segment für Galerien und Auktionshäuser. Für diesen speziellen Kunsthandel sind Original und Reproduktion, limitierte Editionen und Massenwaren schon immer ein sensibles Thema. Wie gehen Sammler, Künstler und Händler mit den neuen Möglichkeiten digitaler Werke um? Wie wählen Galerien und Auktionshäuser aus der Masse an verfüg barem Material aus? Vintage oder Modern Print – bilden sich neue Standards heraus?
Beate Gütschow, Künstlerin
Simone Klein, Verkaufsdirektorin, Magnum Photos
Prof. Dr. Martin Roth, Direktor, Victoria und Albert Museum
Moderation: Elke Buhr, Chefredakteurin, Monopol
Biographien
Samstag 1 OKT, 12-19 h

12 h TALK (Englisch)
PAUL GRAHAM / MARCEL FEIL
Paul Graham fotografiert unscheinbare Spuren des Alltags, die er zu ruhigen Bildstudien zusammenfügt. Er nimmt das ihn umgebende Geschehen als Inszenierungen des Hier und Jetzt wahr. So sind seine Sequenzen auch keine klassischen Sozialdokumentationen, sondern visuelle Erzählungen in opulenter Farbe, die er in großen Formaten und Präsentationen sowie in kunstvollen Fotobüchern im musealen Kontext verankert. Paul Graham ent wickelt eine assoziative, symbol-
hafte und konzeptuell basierte Bildsprache mit diffusen Lichtwirkungen und Unschärfe-Effekten. Seine experimentelle Lust an der Entwicklung neuer ästhetischer Ansätze und Präsentationsformen macht ihn zu einem bedeutenden Fotografen der Gegenwart. Über sein künstlerisches Konzept diskutiert Paul Graham mit Marcel Feil, Deputy Director des FOAM in Amsterdam.
14 h PANEL (Englisch)
PRINT IST TOT, ES LEBE PRINT!
Der Fotobuchmarkt boomt, denn alle Akteure haben in den letzten zehn Jahren die Chancen der digitalen Technologien bezüglich Gestaltung, Produktion, Marketing und Distribution erfolgreich genutzt. Heute kann jeder Fotograf selbst zum Verleger werden – und eine Vielzahl wird es auch. Gleichzeitig ist die Konkurrenz größer geworden. Warum machen Künstler und Fotografen im digitalen Zeitalter überhaupt noch Bücher? Unter welchen Auswahlkriterien nehmen Verlage Bücher in
ihr Programm auf? Wie unterscheiden sich die Business-Modelle von Selbstverlagen und renommierten Publishern? Und wie behält man noch den Überblick?
Gerry Badger, Fotograf, Kurator
Irma Boom, Typografin
Bruno Ceschel, Verleger, Self Publish, Be Happy – SPBH
Lesley A. Martin, Herausgeberin, Aperture Foundation
Moderation: Jörg Colberg, Fotograf, Autor, Berater
Biographien
16 h PANEL (Englisch)
STRATEGIEN DES SAMMELNS
Ob formal, ästhetisch, leidenschaftlich, bildungspolitisch, thematisch – Archive und Sammlungen unterliegen besonderen Auswahlprozessen. Der jeweilige Fokus und die Herangehensweisen unterscheiden sich fundamental voneinander, je nachdem, ob mit privatem oder institutionellem Ziel gesammelt wird. Die digitale Evolution hat nicht nur die Katalogisierung und Aufbereitung der Bestände vereinfacht, sondern auch die Suche nach geeigneten Objekten. Ergeben sich dadurch neue
Strategien des Sammelns? Wie findet man das passende Sammlungsobjekt inmitten der Bilder flut? Gibt es zufällige Entdeckungen?
Adam Broomberg, Künstler
Brad Feuerhelm, Autor, Kunsthändler, Kurator
Nicole Graf, Bibliothekarin, ETH Bildarchiv
Dr. Christina Leber, Leiterin, DZ Bank Kunstsammlung
Shoair Mavlian, Kuratorin, Tate Modern
Moderation: Claudia Henne, Journalistin, rbb
Biographien
18 h TALK (Englisch)
SOPHIE CALLE / THOMAS SEELIG
Voyeurismus als Tabu und Faszinosum. Sophie Calle lässt sich von Detektiven beschatten, folgt mit einer Kleinbildkamera Fremden auf der Straße, erforscht als Zimmermädchen die privaten Utensilien von Hotelgästen und lädt ihr bekannte und unbekannte Menschen ein, in ihrem Bett zu übernachten, um sie zu fotografieren, zu beobachten und zu befragen. Mittels des Mediums Fotografie dokumentiert und inszeniert die französische Konzeptkünstlerin ihre unglaublich anmutenden
Einbrüche in eigene und fremde Privatsphären. In ihren Arbeiten kann der Betrachter über die Ebene der Observation hinaus seine Sehnsüchte hineinprojizieren. Sophie Calle selbst stellt ihre künstlerische Arbeit als Überlebensstrategie dar. Im Gespräch mit Thomas Seelig, Direktor des Fotomuseum Winterthur, erläutert sie, wieso sie Spiele er findet, um das Leben zu verbessern und zu strukturieren.
Sonntag 2 OKT, 12-15 h

12 h TALK (Deutsch)
Tobias Zielony / Maren Lübbke-Tidow
Info: Talk mit Joel Meyerowitz / Melinda Crane entfällt
14 h PANEL (Deutsch)
ANALOG IST DIE ZUKUNFT – EUROPÄISCHE KULTURPARTNERSCHAFTEN
Networking gibt es nicht erst seit Social Media – Europa hat fast 40 000 Städtepartnerschaften. Anzahl steigend. Sie sind wichtiges Instrument, um die europäische Identität auf lokaler Ebene zu fördern. Budapest ist diesjähriger Partner des EMOP Berlin und bietet Anlass, um diese Art der Kooperation zu diskutieren. Wie sehen die Partnerschaften der Zukunft aus? Welche neuen Geschichten von Europa können wir gemeinsam entwickeln? Welche Rolle spielen noch nationale Ideen, während einzelne Regionen stärker zusammenwachsen?
S.E. Dr. Péter Györkös, Botschafter von Ungarn in der Bundesrepublik Deutschland
Barbara Gessler, Head of Unit Creative Europe, EACEA
Cristina Nord, Goethe-Institut Brüssel
Dr. Pierre Stiwer, Ko-Direktor, EMOP Luxemburg
Moderation / Presentation: Moritz van Dülmen, Geschäftsführer, Kulturprojekte Berlin
Biographien