Between Two Dots

Tanja Koljonen

Die Vermittlung zwischen sich ergänzenden Gegensätzen und Extremen – wie Zeigen und Verbergen, Kommunikation und Entfremdung, Regel und Zufall – ist charakteristisch für die fotografischen Arbeiten von Tanja Koljonen. Die neuen Werke der Künstlerin beschäftigen sich mit Sprache und mit dem visuellen, materiellen Potenzial von Wörtern und Ideen; sie beruhen auf Objets trouvés (gefundenen Objekten) sowie Text- und Bildfragmenten als Spuren, die Menschen hinterlassen haben. Durch das Zerschneiden, Überdecken, Bearbeiten und Löschen des Materials arrangiert, bearbeitet und kontextualisiert Koljonen Zeitungsausschnitte, Werbeanzeigen und Illustrationen, wodurch die ursprüngliche visuelle Logik und semantische Ordnung von Text und Bild gestört wird. Die verbliebenen sprachlichen und visuellen Fragmente werden von ihrer ursprünglichen Funktion und Bedeutung befreit und zu neuen Konstellationen und Kontexten möglicher Dialoge umgestaltet. Koljonens Spiel mit der Unmöglichkeit vollständiger Gedanken und der Unerschöpflichkeit von Wörtern und Bedeutungen mündet in eine andauernde Suche nach Stille im chaotischen Informationsfluss der heutigen Welt.