Camouflage

Simon Menner

In heutigen Konflikten lässt sich ein sonderbares Verhältnis von Sichtbarem und Unsichtbarem erkennen. Drohnen und Scharfschützen eint der Versuch unsichtbar zu werden. Um die größtmögliche Wirkung zu erreichen, wird diese Unsichtbarkeit medial noch überhöht. Eine Drohne, die unsichtbar ist, kann Menschen töten. Eine Drohne, deren Existenz bekannt gemacht wird, kann noch verheerender wirken. Ganz gleich, ob sie wirklich existiert oder nicht. Der unsichtbare Krieg braucht die mediale Aufbereitung, um zu funktionieren.
Das Verhältnis von Sichtbarem und Unsichtbarem kennzeichnet auch Simon Menners Fotografie. Mit der Behauptung des Künstlers, dass auf jedem seiner Landschaftsbilder ein Scharfschütze versteckt ist, bleibt der Betrachter im Vagen. Es geht um den Versuch, die unsichtbare Seite heutiger Konflikte spielerisch wiederzugeben und zugleich um die Frage nach der möglichen Authentizität der Fotografie. Die Fotografien werden hier zu einem sonderbaren Beweismittel, da das Unsichtbare unsichtbar bleibt und doch im Betrachter das Gefühl des Authentischen entsteht.

Veranstaltungen

16.Okt 15:00 Uhr

Künstler­gespräch mit Simon Menner

Simon Menner spricht über seine künstlerische Arbeit.

Adresse

pavlov's dog Bergstraße 19 10115 Berlin www.pavlovsdog.org

Eintritt frei