Kamerun und Kongo

Eine Spurensuche und Phantom Geographie

Andréas Lang

Auf dem Dachboden seiner Mutter entdeckte Andréas Lang die Schriften und historischen Fotografien seines Urgroßvaters, der von 1909 bis 1914 bei den sogenannten Schutztruppen der damals deutschen Kolonie Kamerun war. 1912/13 nahm er an einer deutsch-französischen Grenzexpedition teil, um Teile von Französisch-Äquatorialafrika als deutsche Kolonie in Besitz zu nehmen und zu vermessen. Die Schriften, die einen eindringlichen Einblick in eine Zeit kolonialer Hybris gewähren, waren der Ausgangspunkt für eine Spurensuche, weitere Recherchen und zwei Reisen, die Lang nach Kamerun, Tschad und ins angrenzende Kongogebiet unternahm. In der Ausstellung setzt er sich intensiv mit der deutsch-kamerunischen Geschichte auseinander, zeigt Fotografien und Videoinstallationen, die sich am Grenzbereich zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Imagination und Realität bewegen.
In seinen Arbeiten interessiert sich Lang für die verborgene Geschichte eines Ortes, sei sie historischer, mythologischer oder persönlicher Natur: eine Art visuelle Archäologie. Es ist der Versuch, den Geist des Ortes zu erfassen.