Poeninus
Dolomiten und Rätische Alpen
Michele Caliari
In dieser Studie über die Alpen steht nicht die Landschaft allein im Vordergrund, sondern mit ihr die Rolle des Berges für die menschliche Fantasie. Kulturelle Tradition oder persönliches Erlebnis, Kindheitserinnerung oder kommerzielle Verzerrung, die Anziehung der Berglandschaft ist unausweichlich. Doch der Berg ruft eigentlich nicht: Er ist eine unwirtliche Öde voller Gefahren – stets präsent, unheimlich. Gleichwohl bleibt er das Abbild vom Erhabenen. Wir erkennen uns teilweise in seinem Bild, in seiner Oberfläche. Der Fotograf betrachtet die Felsformationen im Massiv, der Alpinist verfolgt darin eine ideale Linie bis zum Gipfel, die Physiognomie wird zum Schlüssel, um das Geheimnis zu lüften – falls es ein Geheimnis gibt. Fast alle Kulturen haben einen Herrn der Berge verehrt. Die Römer übernahmen ihn von den Kelten und nannten ihn Poeninus. Sein Leib ist voller Zeichen, die wir hinterlassen haben, um wieder dorthin zurückzukehren, wo wir nicht hingehören, wo wir jedoch für ein Moment vollkommen gewesen sind.
Veranstaltungen
14.Okt 19:00 Uhr
Poeninus
KünstlergesprächGespräch mit Michele Caliari über die Vorgeschichte seines Projekts, dessen Realisierung in den Bergen Italiens und den neuen archivarischen Ansatz der Arbeit.
Galerie erstererster
15.10. – 30.10.2016
Vernissage 14.10.2016 19:00 Uhr
Finissage 30.10.2016 16:00 Uhr
Öffentliche Verkehrsmittel
U2 Eberswalder Straße
S41, S42, S8, S85 Schönhauser Allee
Tram 12, M1
Eintrittspreise
Eintritt frei