Screen Memories
Verónica Losantos
Als „screen memories“ bezeichnet Sigmund Freud eine bestimmte Art von Kindheitserinnerung. Er unterscheidet zwischen scheinbar gleichgültigen und nebensächlichen Kindheitserinnerungen und solchen, die er als wichtig und affektreich bezeichnet. Diese letzteren, bedeutsamen Eindrücke werden jedoch durch die ersteren, weniger bedeutsamen, „gedeckt“. Dieser Vorgang ist auf einen Widerstand bei der bewussten Reproduktion von Gedächtnisinhalten zurückzuführen. Dabei kommt es meist zu Erinnerungsfehlern oder Erinnerungsverfälschungen.
In ihrer Serie Screen Memories setzt sich Verónica Losantos mit diesem Prozess auseinander und versucht herauszufinden, ob die eigenen Erinnerungen mit Hilfe der Fotografie verfälscht werden können und ob man sie selbst manipulieren kann. Aus der gemeinsamen Zeit mit ihrem Vater blieben keine Fotos. Dadurch, dass sie die Momente, die sie mit ihm geteilt hatte, nicht durch Bilder wiedererleben konnte, hat sie diese wahrscheinlich schneller vergessen. Deshalb hat sie diese Momente neu inszeniert und teilweise neu kreiert, mit dem Versuch ihre eigene Erinnerungen zu verarbeiten.
Veranstaltungen
7.Okt 19:00 Uhr
Lesung mit Musik & Texte von Alexander Sieg, Johannes Orthmayer & Special Guests
16.Okt 19:00 Uhr
Künstlerführung “Screen Memories” mit Verónica Losantos
Führung durch die Ausstellung und Finissage mit Verónica Losantos. Die Künstlerin gibt Ihnen ein persönlichen Einblick in ihr Werk.
Raum für drastische Maßnahmen
2.10. – 16.10.2016
Vernissage 1.10.2016 19:00 Uhr
Finissage 16.10.2016 19:00 Uhr
Ausstellungsort
Raum für drastische MaßnahmenOderstraße 34
10247 Berlin
Do-So 16-20 h
und nach Vereinbarung
Öffentliche Verkehrsmittel
S8, S9, S41, S42 Frankfurter Allee
S3, S5, S8, S9, S41, S42, S75 Ostkreuz
U5 Frankfurter Allee
Tram M13 Scharnweberstraße
Eintrittspreise
Eintritt frei
Katalog
C/O Berlin (Hrsg.): Screen Memories Talents 36, Fotografie: Verónica Losantos, Kunstkritik: Anja Schürmann, Kehrer Verlag, Heidelberg 2016, 25 €.