True-Fake-Lost Identity

Rick Burger, Stefan Gräf, Jan Groszer

Was ist eine verlorene Identität? Eine verlorene Identität wurde einem genommen. Man fordert sie zurück, wenn man seine echte/gefakte Identität akzeptiert. Was wäre, wenn diese Begriffe nicht existierten? Im Paradigma des Konsumenten haben die Begriffe der wahren/gefakten Identität jede Bedeutung verloren. Es gibt keine natürliche/gegebene Identität mehr. Das moralische Grundprinzip des Kapitalismus lautet, dass jeder seines Glückes Schmied ist. Jeder kann es schaffen. Es gibt jedoch zwei Probleme: Erstens ist dies ein Mythos. Nicht jeder kann es schaffen. Sich eine Identität auszusuchen, ist ein Privileg für Menschen mit Bildung und finanziellen Mitteln. Zweitens besteht ein Konflikt zwischen emotionalen Bedürfnissen, Wünschen und der Darstellung einer Identität, die auf dem Konzept des Konsumenten beruht und die von der Bestätigung derer abhängt, mit denen es sich zu verbünden gilt. Die Konsumkultur ist narzisstisch. Alles, was ich tue oder erwerbe, wird zu einem Zeichen dafür, wer ich bin. Man kann von einem authentischen oder gefakten Ich sprechen, aber nicht von Identität. Ist Identität ein Mythos und wird ihre Definition durch den narzisstischen Homo oeconomicus ersetzt?