Was bleibt

Fluchtgepäck

Dagmar Gester

Die Ausstellung der Berliner Fotografin Dagmar Gester zeigt fotografische Stillleben von Dingen, die Menschen auf ihrer Flucht mitgenommen haben. Für ihr Werk wählt Gester die konsequente Reduzierung auf das Essenzielle des Heimat- und Identitätsverlusts. Sie fokussiert auf das, was bleibt: das Fluchtgepäck. Die Fotografien zeigen personalisierte Objekte, die mannigfaltige Assoziationsräume zulassen. Sie eröffnen dem Betrachter Denkräume und erlauben Anknüpfungspunkte zu den eigenen Familienerzählungen.

Die Besitzer der Dinge sind visuell nicht präsent, doch werden sie durch die Beschriftung wieder ins Bild geholt. Indem die Objekte personalisiert werden, erhalten sie die Fähigkeit mit dem Publikum zu sprechen. Die Motive werden in einem von den Prints abgesetzten Rahmen präsentiert: Der Verlust der Heimat schafft eine Art Bilderrahmen um die Dinge, die dadurch einen anderen metaphysischen Wert erhalten.