Beletage & Zucker­watte

Fotografien von Lars Nickel

Lars Nickel

Die Präsentation im Foto-Grafischen Kabinett des Märkischen Museums bringt zwei Bildnis-Serien des Berliner Fotografen Lars Nickel in den Dialog: „Beletage“ und „Maientage“, inszenierte Porträts in Farbe und Momentaufnahmen in Schwarz-Weiß.
Erstere stellt Menschen in ihrer privaten Wohnung als unmittelbares Lebensumfeld und Ausdruck gelebte Individualität vor. Die Serie bietet sensible Ansichten und Einsichten in die Mittelklasse der Berliner Bevölkerung, von hilfsbedürftigen Rentnerinnen und Rentnern über berufstätige Eltern bis hin zu Besitzerinnen und Besitzern stilvollen Wohneigentums.
Bei den Beobachtungen von Menschen auf dem Volksfest „Neuköllner Maientage“ im Volkspark Hasenheide nutzt Nickel hingegen die intuitiven Möglichkeiten der Street Photography. Kern seines Interesses sind Augenblicke der Konzentration, Faszination, oft auch der Entrückung. Es sind poetische Momente, die beim Betrachten fesseln und zugleich den Blick auf die sozialen und kulturellen Hintergründe der Besucherinnen und Besucher des Festes freigeben. So wird die viel beschworene „Berliner Mischung“, das friedliche Neben- und Miteinander aller Milieus, in Nickels stringent entwickelten Fotoserien sichtbar.