Recur, 2020

Tina Bara

Als Kern von Tina Baras künstlerischer Arbeit kann man die Porträtfotografie bezeichnen, wobei sie den menschlichen Körper als Matrix gesellschaftlicher Einschreibungen begreift und thematisiert. Ihr prozessorientierter, medienreflexiver und zugleich poetischer Umgang mit der Fotografie begleitet die menschliche Figur zumeist in einem spezifischen räumlichen Umfeld sowie über einen längeren Zeitraum. Diese Herangehensweise bezeichnet Bara selbst als „performatives Porträt“ und entwickelt dabei Darstellungsoptionen, in deren offenen, dialogisch angelegten Settings sie jene Fragen formuliert, die sie dringend beschäftigen.

Die Ausstellung versammelt Porträtarbeiten aus verschiedenen Schaffensperioden bis hin zu aktuellen Aufnahmen, in denen bestimmte Protagonist*innen und Motive immer wieder präsent sind. In den jeweiligen Serien dokumentiert Bara die berührende Geschichte eines Stücks Lebens und Werdens ihrer Protagonist*innen, geht dabei über das Biografische hinaus und findet eine ganz eigene Form der Poetik geschichtlichen Erzählens mit fotografischen Mitteln.