Die in der Laura Mars Gallery gezeigten fotografischen Arbeiten von Luise Marchand und Stefanie Seufert bewegen sich mit ihren individuellen Entstehungsweisen in unterschiedlichen Kontexten. Sie überschneiden sich in der Reflexion über Schönheit, Pracht und Dekadenz.

Luise Marchands Installation aus dem Werkzyklus Muttererde (2022/23) verweist auf die vielfältige zeitgenössische Bedeutung der Floristik unter dem Einfluss kapitalistischer Wertschöpfung, die stets den Mutterboden, den fruchtbarsten Horizont natürlicher Ressourcen, bevorzugt. Sie seziert in ihren Arbeiten die Unterwerfung der Natur und legt gleichzeitig ihre Unbeherrschbarkeit damit offen.

Die Arbeiten von Stefanie Seufert sind Teil ihrer neuesten Serie Spirals (2022), deren minimalistische Form Produkt repetitiver, gestischer Lichtzeichnungen mit der Taschenlampe sind. Mit ihren Fotogrammen erweitert Seufert das Medium analoger Fotografie mit Elementen von Malerei und Performance und befragt es nach dem Verhältnis von Präzision einerseits und Spontanität, Manipulation und künstlerischer Freiheit andererseits.