Die Serie Birds of Paradise entstand während der Pandemie, als die Künstlerin Vanja Bućan plötzlich in ihrem Haus gefangen war und begann, Fragen zu sozialer Konstruktion von Geschlecht, der Bedeutung von Mutterschaft und der Rolle der Frau im Haushalt zu überdenken. Bućans Fotocollagen zeigen schwebende Frauen in fiktiven Umgebungen urbaner Natur sowie abstrakte Momente am Esstisch – ein Verweis auf die langjährige Verbannung der Frau in den Küchenraum und in die Hausarbeit. Gleichzeitig sind sie auch eine persönliche Reflexion über die Rolle der Frau als Haushälterin und Hauptbetreuerin der Kinder. Dabei deutet Bućan die belastende Beziehung nur an und kommentiert die komplexe gesellschaftliche Situation mit Subtilität und Humor. Wie „Paradiesvögel“ zu einem fiktiven „Paradies“ gehören, werden Frauen willkürlich in den Kontext der Hausarbeit gezwungen. Mit ihren Fotografien von Händen und Körpern in natürlicher Umgebung, die im Bildausschnitt imaginäre Gemeinschaften erzeugen, entwirft die Künstlerin utopische Szenarien.