AugenBlicke. Stillstand und Bewegung

Fotografien aus Berlin-Kreuzberg

Peter Gormanns, Michael Hughes, Ann-Christine Jansson, Wolfgang Krolow, Horst Luedeking, Toni Nemes, Siebrand Rehberg

Das Westberlin der 1970er und 80er Jahre – Kreuzberg, Mauer, abgeschrieben. Viele, die hier lebten, hatten keine oder nur diese Wahl. Kriegsruinen, Überlebenskampf, kleine Glücksmomente und dauerhafte Abstürze. Altersarmut, Ausländer, Kinder und Kiez ohne Bewegung. Außer dem Leben auf der Straße, die Wohnungen waren zu dunkel und zu klein. Gegen die Abrissbirnen formierte sich der Widerstand. Hier bewegten sich die Fotografenaus Großbritannien, Schweden und deutsche Zugezogene. Sie sind Andere und Andere blicken zurück. Neugierde, Ungläubigkeit. Von beiden Seiten ist die Spannung spürbar. Entstanden lange vor dem Mythos Kreuzberg und der Entwicklung zum Szenebezirk, sind diese Fotografien das Vermächtnis eines Lebensraums, über dem ein dauernder Grauschleier hing. Die Farben an den Fassaden kamen später, die Touristen auch. Eine Ausstellung, die vor allem Menschen zeigt, die Kreuzberg nicht den Rücken zeigen wollten, sondern ihr Gesicht. Das bleibt. Als AugenBlick.