»Meta-Ikon«

Prolog. Fotografische Zugriffe auf die Kultur der Bilder

Marc Bonnetin, Frank Eickhoff, Heike Gallmeier, Mirko Martin, Noé Sendas

Die Fotografie ist aktuell der Schauplatz einer sich ausbreitenden Inbesitznahme etablierter Bildwelten des westlichen Kulturguts aus Malerei, Fotografie und Film. Eine wachsende Zahl von Künstlern transformiert mit unterschiedlichsten Strategien und Arten der Inszenierung prägende Bereiche unseres kollektiven, kulturellen Bildgedächtnisses in neue Werke. In den entstehenden Arbeiten bleiben dabei die Originale präsent, sei es im direkten Wiedererkennen oder als vage Resonanz auf eine spezifisch-vertraute Ästhetik. Dennoch sind diese schöpferisch freien Replikate anders. Sie sind tatsächlich neuartig und gerade in der Hybris des “unheimlich Vertrauten“, des “gestörten Erkennens“ untergründig irritierend und befremdlich. Der individuelle Zugriff der gezeigten Künstler implantiert das Neuartige, das noch Fremde in den visuellen Kanon unserer vertrauten Kultur. Im Überblick der Gruppenausstellung soll deutlich werden, wie Unterschiede in Thematik, Konzept und Technik diesen Zugriff prägen und das entstehende Kunstwerk so zu einem einzigartigen Meta-Ikon werden kann.