Archéologie urbaine

Stéphane Couturier

Seit 1994 stellt Stéphane Couturier eine Reihe von Werken aus, die als Wegbereiter für seine Arbeit mit dem Titel Archéologie Urbaine (Stadtarchäologie) gelten. Er fotografiert die Stadt als einen lebendigen, facettenreichen Organismus fern jeder Poetik, Nostalgie oder Fremdartigkeit. Seine mit einer Balgenkamera fotografierten Werke sind eine Aneinanderreihung mehrerer Schichten, die jegliche Perspektive und Tiefenschärfe auflösen. Diese Frontalität wird von einer strengen Orthogonalität der Bildeinstellungen begleitet und verleiht den Kunstobjekten eine erstaunliche Plastizität. Die einzelnen Schichten verschmelzen miteinander und provozieren eine makellose Glätte, welche die Elemente der Fotografie de facto vollständig enthierarchisiert. Es gibt weder einen Vorder- oder Hintergrund, noch ein wesentliches Hauptthema, sondern ein räumlich und zeitlich offenes Stimmungsbild der Standorte, die eine in Vergessenheit geratene Vergangenheit, eine turbulente Gegenwart und eine sich herausbildende Zukunft miteinander kombinieren. Eine Initiative im Rahmen des Tandems Paris-Berlin zum 25. Jubiläum der Städtefreundschaft zwischen Paris und Berlin.