Berlin #

York Wegerhoff

In York Wegerhoffs fotografischen „short stories“ steht das nächtliche Berlin im Mittelpunkt. Seine analog aufgenommenen Schwarzweißfotografien Berlin # halten die Balance aus zwischenmenschlicher Nähe und urbaner Anonymität, erzählen von großstädtischer Atmosphäre und von Augenblicken der Ruhe und Verlassenheit.
Unter dem Einfluss seiner nächtlichen Fahrten als Taxifahrer entstehen die ersten Aufnahmen. Die Straßenaufnahmen fotografiert York aus dem Taxi heraus. In den Inszenierungen verhalten sich die Protagonisten so, als wären sie nicht dem Blick der Kamera ausgesetzt. Die Fotografien bergen Geschichten in sich, die nicht festgelegt sind; auch ist die Abfolge der Bilder nicht darauf ausgerichtet, einen Verlauf zu beschreiben, sondern eine assoziative oder perzipierende Vorstellung des Betrachters zu wecken.
Das Wesentliche dieser Serie ist nicht der bereits in den Neunzigerjahren hinlänglich dokumentierte Mythos des Berliner Nachtlebens, sondern viel mehr ein Blick vom Zentrum weg gerichtet, auf die Leere in der Mitte, einer Peripherie im Zentrum, die heute stimmungslos überbaut ist.