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Gute und bezahlbare Wohnungen für jeden waren ein zentrales Anliegen der Architektur der Moderne. Dies galt für die Planung der Stalinallee in Ost-Berlin um 1950, der ersten ‚Sozialistischen Straße‘ und späteren Marl-Marx-Allee, ebenso wie für die des neuen Hansaviertels in West-Berlin, das 1957 im Rahmen der Interbau präsentiert wurde. Die Berliner Fotokünstlerin Bettina Cohnen fotografierte 2022 und 2024 die Menschen in den berühmten Wohnvierteln der Berliner Nachkriegsmoderne. In acht Bildserien mit über 80 Aufnahmen zeigt sie die Wohnungen in ihrer Vielfalt, Komplexität und Intimität: ein fotografischer Kommentar zum Alltag in einem heute vieldiskutierten Umfeld. Zugleich spürt die Fotografin der Idee der jeweiligen Architekten nach. Dieser Position stehen Aufnahmen gegenüber, die den Zustand der späteren Wohnareale in den frühen 1950er Jahren zeigen. Mit der Trümmerbeseitigung ging eine aufwendige Dokumentation durch Magistrat, Senat und Bezirksämter einher, begleitet von Fotograf*innen. Diese Aufnahmen werden heute in verschiedenen Berliner Sammlungen bewahrt, unter anderem im Mitte Museum als Depositum des Landesarchivs Berlin.