Berge versetzen

Fotografien von Ingo Kniest

Ingo Kniest

In der Ausstellung Berge versetzen beschäftigt sich Ingo Kniest mit Fragen des Wandels des Religiösen. In Europa hat die Abkehr von den christlichen Institutionen nicht zum völligen Bruch mit religiöser Praxis geführt. Das traditionell-konfessionelle Selbstverständnis weicht oftmals neuen religiösen Identitätsmustern – in Form einer Individualisierung oder Konversion des Glaubens. Für religiöse Minderheiten und Menschen in der Diaspora ist dagegen die Aufrechterhaltung traditioneller Glaubenspraxis im fremden Kontext von häufig hoher identitätsprägender Bedeutung. Ingo Kniest begibt sich auf die Suche nach den Fragen des religiösen Handelns in unserer Zeit, der (Re-)Definition von sozio-religiöser Identität. Seine Bilder handeln von Menschen, die zwischen den Traditionen der eigenen und einer fremden Kultur stehen sowie zwischen Diesseits und Jenseits. So begleitet er orthodoxe Christen auf Pilgerschaft im katholischen Polen, porträtiert deutsche Konvertiten oder dokumentiert tamilische Hinduisten bei ihren rituellen Handlungen in der Diaspora.