Das Koloniale Auge

Frühe Porträtfotografie in Indien

Samuel Bourne, John Burke, Francis Frith & Co., A.W.A. Platé, Fritz Sarasin, Paul Sarasin, Shepherd & Robertson, W.L.H. Skeen, Edward Taurines, Albert Thomas Watson Penn, Westfield & Co.

Erstmals wird einer der an Umfang und Qualität weltweit bedeutendsten Bestände historischer Porträtfotografie Indiens in einer Ausstellung präsentiert. Die Sammlung galt ursprünglich als Kriegsverlust und gelangte in Teilen erst in den 1990er Jahren wieder zurück nach Berlin. Nun bieten rund 300 Fotografien einen umfassenden Überblick zur Porträtfotografie des indischen Subkontinents aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Neben Bildern namhafter Fotografen wie Samuel Bourne, Shepherd & Robertson, A.T.W. Penn und John Burke sind auch Arbeiten weniger bekannter Autoren zu sehen. Die in jener Zeit ungeahnt facettenreiche ethnografische Fotografie wird kontrastiert mit genrehaften Straßenaufnahmen von Handwerkern und mit Adelsporträts islamischer Fürsten und Prinzessinnen, Maharajas und Clan-Chefs. Ein verbindender Aspekt der meisten frühen Porträts ist der spezifisch europäische Blick – Das Koloniale Auge. Im Dienste von Wissenschaft und Kolonialismus sollten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Land und seine Bewohner inventarisiert und vermessen werden.