Georgia on my mind

Jörg Rubbert

Jörg Rubbert zeigt in seiner Ausstellung Georgia on My Mind die Südstaaten aus einem anderen Blickwinkel. Fernab der Boomtown Atlanta, in der Mitte und dem Süden von Georgia, leben die Menschen einen anderen, verlangsamten Rhythmus. Der Bundesstaat Georgia hat besonders unter dem stetigen Niedergang der Baumwollindustrie gelitten. Ein Übriges bewirkte die bis heute spürbare Wirtschaftskrise, die starke Auswirkungen auf die ländlich geprägte Region hatte. Die Bilder Rubberts zeigen ungefiltert die aktuelle wirtschaftliche Situation: heruntergekommene Ladenpassagen in der Main Street, leerstehende Geschäfte, zu Trödelläden umfunktionierte Tankstellen oder stillgelegte Baumwoll-Fabriken. Menschen spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle: In dieser Serie sind es die Orte und die hinterlassenen Spuren, die vom Leben der Menschen zeugen. Diese sind im Hintergrund zu erkennen, wirken in der abgebildeten Szenerie aber verloren, so dass beim Betrachten der Bilder eine gewisse Melancholie und Perspektivlosigkeit spürbar wird. Das bewusst gewählte Medium der Farbfotografie erzeugt dabei einen fast surrealen Kontrast zwischen den sonnigen Südstaaten und dem Niedergang der Region. Die Aufnahmen entstanden in den Jahren 2007 bis 2012 und reflektieren die Zeit vor und nach der Finanzkrise.