Hokus Pokus Photon Photos

Ein weiterer Frühling in Ägypten. Nicht den Augenblick einfangen: Fotografien von Tony Binder (1868 – 1944)

Tony Binder

Tony Binder braucht das Foto nicht, um Besitz von der Realität zu ergreifen und wie bei Fotografen und Künstlern jener Zeit üblich, sie anschließend in die Malerei zu übertragen. Es hilft ihm, eine kaum bekannte Realität zu erfassen, und wie bei allen Suchenden geht es dabei um eine Vision der Welt, die sich von der eigenen und der Anderer unterscheidet. Die Fotos sind nicht da, um den Augenblick einzufangen, sondern den Übergang von der Malerei zur Vision zu beschreiben, er braucht sie um zu sehen. Somit fotografiert er, wie er schaut. Uns vermittelt er die Illusion der Realität fremder Welten, denen er lediglich Ausdruck verleiht und die er nicht erträumt. Seine außerordentliche anthropologische Dokumentation ist Ausdruck. Dabei erweckt er mit klarem Blick unsere Gefühle. Was ist es, was du mir zeigen wolltest: endlich verstehe ich, es warst du. Vincenzo Mazzarella (Übersetzung: Gudrun Leyendecker)