HORIZON VANISHED

Katrin Korfmann

Die in Holland lebende deutsche Künstlerin Katrin Korfmann profilierte sich als Gewinnerin des Rado Star Prize für ihre Arbeit Count for Nothing. Korfmann verwandelt reale Landschaften in flache, kubistische Flächen. Ihre Bilder resultieren aus systematischen Veränderungsprozessen. Sie sucht bestimmte Orte auf unserem Globus auf und wählt dann einen Ausschnitt aus, den sie fotografiert. Er ist in dem zukünftigen Bild die Bühne, auf der die Menschen auf- und abtreten. Besonders geeignet sind Transiträume, Bahnhöfe, Flugplätze und öffentliche Plätze. Das Alltagsleben und der Zufall sind in diesen Bildern willkommen. Doch das in dieser Ausstellung gezeigte Endprodukt wurde vielen Modifizierungen unterzogen. Ein fertiges Werk besteht aus vielen digital bearbeiteten und zu visuellen Collagen zusammengefügten Aufnahmen. Dabei verändert sich auch der Blickwinkel, aus der frontalen wird eine erhöhte vertikale Kameraperspektive. Der Raum ist verzerrt und die Authentizität gebrochen. Korfmann widmet sich in ihren Arbeiten der Erforschung der Zeit, der Wahrnehmung von Raum und Erinnerung und der Beobachtung von Verhaltensweisen, von Gruppen wie von Individuen. Und auch wir sind vor ihrer Linse nur potenzielle Punkte auf einem monochromen Hintergrund. Linda Dobke